Frau stürmt Koranverbrennung in Stockholm mit Feuerlöscher
In Stockholm wollte eine Frau eine erneute Koranverbrennung mit einem Feuerlöscher verhindern. Gegen den Verantwortlichen wird wegen Volksverhetzung ermittelt.
Das Wichtigste in Kürze
- In Stockholm wollte eine Frau eine Koranverbrennung mit einem Feuerlöscher stoppen.
- Das Terrornetzwerk Al-Kaida soll jetzt weitere Terroranschläge planen.
- Gegen den Verantwortlichen der Koranverbrennungen wird wegen Volksverhetzung ermittelt.
Eine Frau hat eine erneute Koranverbrennung in Stockholm mit einem Feuerlöscher gestürmt. Sie rannte bei der Aktion in der Nähe der iranischen Botschaft am Freitag auf den Veranstalter der Koranverbrennung zu. Anschliessend sprühte sie das weisse Pulver des Feuerlöschers auf den Mann. Das zeigten Aufnahmen schwedischer Medien.
Zu dessen Füssen brannte ein Buch, bei dem es sich mutmasslich um ein Exemplar des Korans handelte.
Die Polizei bestätigte den Vorfall. Die Frau habe versucht, einen Brand mit Hilfe eines Feuerlöschers zu löschen, teilte sie mit. Sie sei wegen Störung der öffentlichen Ordnung festgenommen worden.
Schweden hebt Terrorwarnstufe
Der für die Aktion verantwortliche Mann hat in den vergangenen Wochen in Stockholm mehrmals den Koran angezündet oder anderweitig geschändet. Das hat zu wütenden Protesten in muslimisch geprägten Ländern geführt. Das Terrornetzwerk Al-Kaida rief in einer mutmasslichen Stellungnahme zu Anschlägen gegen Schweden und Dänemark auf. Am Donnerstag war daraufhin die Terrorwarnstufe in Schweden erstmals seit 2016 wieder auf das zweithöchste Niveau angehoben worden.
Der 37 Jahre alte Mann stammt aus dem Irak, er ist vor mehreren Jahren nach Schweden gekommen. Seine Motive sind unklar. Gegen ihn wird im Zuge der Koranverbrennungen wegen möglicher Volksverhetzung ermittelt, auch hinsichtlich der Aktion am Freitag.
Der schwedische Rundfunksender SVT berichtete zuletzt davon, dass in sozialen Medien Aufnahmen seiner Zeit im Irak verbreitet worden seien. Sie sollen demnach zeigen, dass er eine Führungsrolle in einer christlichen Miliz innehatte. Diese soll sich an den Kämpfen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat beteiligt haben.
Der Mann selbst sagte SVT, die irakische Führung verbreite Lügen über ihn. Er sei Politiker, kein Milizenanführer gewesen.
