Frau stirbt wegen Lippen-Aufspritzen – Witwer erhebt Vorwürfe

Rahel Sutter
Rahel Sutter

Österreich,

Nach einem Beauty-Eingriff ist eine Wienerin gestorben. Ihre Hinterbliebenen sind sich sicher: Bei richtiger Behandlung wäre sie noch am Leben.

Lippen
Auf einen Schönheitseingriff folgte 14 Tage später der Tod. (Symbolbild) - unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine junge Frau in Österreich ist nach dem Lippen-Aufspritzen gestorben.
  • Trotz ihrer Symptome erkannten Ärzte die ernste Lage nicht.
  • Der Anwalt der Familie fordert Schmerzensgeld beim Wiener Gesundheitsverbund.

Eine junge Frau ist in Österreich nach einer missglückten Lippen-Aufspritzung gestorben. Ärztinnen und Ärzte erkannten nicht, wie ernst der Zustand der 28-Jährigen war, und schickten sie mehrmals wieder nach Hause. Nun setzt sich ein Anwalt für die Rechte des Witwers und der neunjährigen Tochter ein.

Die Familie schildert gegenüber der «Kronen Zeitung» erschütternde Details: Die Patientin hatte nach dem Schönheitseingriff mit starken Kopfschmerzen zu kämpfen. Doch trotz auffällig grosser Lymphknoten wurde sie auch nach mehreren Spitalbesuchen immer wieder heimgeschickt.

Ärztin: «Ich stelle hier die Diagnose»

Dilbers Ehemann und ihre Mutter flehten die Ärztinnen und Ärzte mehr als einmal an, die 28-Jährige stationär aufzunehmen. Während eines Aufenthalts im Spital wies die Mutter auf die erhöhten Entzündungswerte ihrer Tochter hin. Daraufhin schrie eine Ärztin: «Sind Sie die Ärztin, oder bin ich die Ärztin? Ich stelle hier die Diagnose.»

Haben Sie sich im Spital schon einmal nicht ernst genommen gefühlt?

Der Anwalt der Familie, Sascha Flatz, fordert in einem Aufforderungsschreiben an den Wiener Gesundheitsverbund Trauerschmerzensgeld. Ausserdem verlangt er vom Verband die Übernahme der Begräbniskosten sowie Überbrückungsgeld für den Witwer und die Tochter. Solle der Gesundheitsverbund dem nicht nachkommen, plane er eine Klage «auf zivilrechtlichem Wege».

Bevor weitere Schritte eingeleitet werden können, muss auf das Ergebnis der Obduktion gewartet werden. Dieser Prozess könne bis zu acht Wochen dauern, so Dilbers Mutter. Sie und Witwer Murat sind sich sicher: «Bei richtiger Behandlung würde Dilber hundertprozentig noch leben.»

Der Gesundheitsverbund bestätigte gegenüber der «Krone», dass die Patientin mehrmals die Klinik aufgesucht hatte. Schliesslich wurde die 28-Jährige am 17. Oktober stationär aufgenommen. Nur zwei Tage später ist sie verstorben.

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