Französische Dschihadistinnen mit Kindern aus Türkei abgeschoben
Die Türkei macht Ernst. Wie angekündigt werden nun Dschihadisten in die europäischen Ursprungsländer abgeschoben.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Türkei hat vier französische Dschihadistinnen samt Kindern nach Frankreich geschickt.
- Der Schritt war schon länger angekündigt worden.
Die Türkei hat vier französische Dschihadistinnen und ihre sieben Kinder nach Frankreich abgeschoben. «Die Ausweisung ausländischer terroristischer Kämpfer geht weiter. In diesem Rahmen wurden elf französische Staatsangehörige zurückgeschickt», erklärte das Innenministerium in Ankara am Montag.
Nach Angaben einer Quelle aus dem Ministerium wurde die Abschiebung am Montagvormittag vorgenommen. Eine Quelle aus der französischen Justiz bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, dass die Frauen und Kinder in Frankreich angekommen seien.
Nach Angaben informierter Kreise in Paris waren die Frauen aus von kurdischen Milizen kontrollierten Lagern in Syrien entkommen und später von türkischen Behörden festgenommen worden.
Protokoll erlaubt Abschiebung
Die Abschiebung nach Frankreich wurde der französischen Justizquelle zufolge gemäss dem «Protokoll Cazeneuve» vorgenommen. Dabei handelt es sich um eine 2014 unterzeichnete Vereinbarung zwischen der Türkei und Frankreich, die erlaubt, mutmassliche Dschihadisten, die aus Syrien über die Türkei nach Hause zurückkehren wollen, bei der Ankunft festzunehmen.
Gegen zwei der vier Frauen habe ein Haftbefehl vorgelegen, sie würden direkt einem Ermittlungsrichter vorgeführt, hiess es aus der französischen Justiz. Die beiden anderen Frauen seien nach ihrer Rückkehr in Gewahrsam genommen worden. Die Kinder wurden demnach vom Jugendamt betreut.
Die Türkei hatte Anfang November angekündigt, sämtliche inhaftierten ausländischen Dschihadisten nach und nach in ihre Heimatländer abzuschieben.