Kondome können in Frankreich künftig von Hebammen oder Ärzten verschrieben werden. Allerdings nur eine bestimmte Marke.
Mehrere Kondome.
Das Kondom ist laut Majorelle ein «unerlässliches Mittel zur Prävention». - pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Franzosen können künftig Präservative gegen Rezept abholen.
  • Damit soll der Kampf gegen HIV in die nächste Runde gehen.

Wie die Regierung am Dienstag mitteilte, können sich alle Bürger ab dem 10. Dezember Kondome vom Arzt oder von einer Hebamme verschreiben lassen. Das Gesundheitsministerium will damit den Kampf gegen das Immunschwäche-Virus HIV verstärken.

Gesundheitsministerin Agnès Buzyn sagte dem Sender France Inter, alle Franzosen könnten sich künftig «Schachteln mit sechs, zwölf oder 24 Präservativen bei einer Apotheke abholen». Dies gilt allerdings nur für die Marke «Eden». Der französische Hersteller Majorelle hatte sich im Sommer von den Gesundheitsbehörden bescheinigen lassen, seine Kondome seien erstattungswürdig.

Majorelle erklärte, Kondome auf Rezept «brächten neuen Schwung für das Image des Präservativs». Damit werde deutlich, dass es sich «nicht nur um ein Sex-Spielzeug» handele, sondern um ein «unerlässliches Mittel zur Prävention» – gerade für junge Männer, die wenig Geld hätten. In Frankreich werden nach Angaben des Gesundheitsministeriums jedes Jahr rund 6000 neue HIV-Infektionen gezählt.

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