Frankreich und Algerien wollen Zusammenarbeit ausbauen

DPA
DPA

Algerien,

Frankreich und Algerien wollen ihre Zusammenarbeit verstärken und ihre düstere Kolonialvergangenheit aufarbeiten. Beim Besuch von Präsident Macron in Algier wird es aber auch konkret um Erdgaslieferungen gehen.

Emmanuel Macron (l.) und Abdelmadjid Tebboune.
Emmanuel Macron (l.) und Abdelmadjid Tebboune. - Anis Belghoul/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Frankreich und Algerien wollen ihre Zusammenarbeit ausbauen und ein neues Kapitel in ihrer von der Kolonialvergangenheit belasteten Beziehung aufschlagen.

«Wir wollen zusammen die Zukunft bauen», sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Algier zum Auftakt eines dreitägigen Besuchs in dem nordafrikanischen Land.

Beabsichtigt seien gemeinsame Projekte im Bereich Industrie, Forschung, Energie sowie in Sport und Kultur. Es gehe «um eine neue Seite unserer bilateralen Beziehungen».

Die komplexe und schmerzhafte Kolonialgeschichte solle von einer Kommission von Historikern aus beiden Ländern aufgearbeitet werden, denen sämtliche Archive geöffnet werden sollen. Nötig sei der Wunsch nach Wahrheit, sagte Macron. Man könne sich der Vergangenheit nicht entledigen, sie dürfte der gemeinsamen Zukunft aber nicht im Weg stehen. Erst im vergangenen Jahr hatte die Kolonialvergangenheit wieder einmal zu diplomatischen Verstimmungen zwischen beiden Ländern geführt.

Hoffnung auf neues Kapitel in der Zusammenarbeit

Algeriens Präsident Abdelmadjid Tebboune betonte, dass die Beziehungen auf allen Gebieten ausgebaut werden sollten, unter anderem im Bereich Handel, Technik und Kultur. Dort, wo es gemeinsame Interessen gebe, werde eine verstärkte Kooperation angestrebt. Er hoffe, dass sich ein neues Kapitel öffne in der Zusammenarbeit zwischen Algerien und Frankreich.

Bei dem Besuch wird es aber auch um Gaslieferungen gehen. Frankreich bezieht heute schon Gas aus seiner ehemaligen Kolonie, will das aber ausbauen. Dem Land dürfte es wie anderen europäischen Staaten darum gehen, wegfallende russische Lieferungen durch Gas aus Algerien zu ersetzen. Bereits im April hatte Italien mit Algerien ein Abkommen zum Ausbau der Gaslieferungen abgeschlossen, um künftig nicht mehr so viel Gas aus Russland importieren zu müssen. Zur französischen Delegation bei der Reise gehört auch die Generaldirektorin des Energiekonzerns Engie, Catherine MacGregor.

Kommentare

Weiterlesen

Hotel
47 Interaktionen
Tourist schockiert
Monsterwelle
2 Interaktionen
Riesenwelle

MEHR IN NEWS

e autos
In Deutschland
Brand Kappel
8 Interaktionen
Kappel SO
1 Interaktionen
Zürich
Krankenkasse
1 Interaktionen
Zürich

MEHR AUS ALGERIEN

Algerien Bus Unfall Rettungskräfte
Unglück
Boualem Sansal
Humanitäre Geste
Vladimir Petkovic WM 2026
9 Interaktionen
Mit YB-Hadjam
Frankreichs Aussenminister Jean-Noël Barrot
2 Interaktionen
Paris