Dank der Initiative «Tierarzt für alle» können in Frankreich Menschen mit wenig Geld ihre Haustiere künftig günstiger und teilweise kostenlos behandeln lassen.
Tierarzt Schweiz
Auch in der Veterinärmedizin herrscht in der Schweiz derzeit ein Mangel. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Frankreich tritt die Initiative «Tierarzt für alle» in Kraft.
  • Damit erhalten Menschen mit geringem Einkommen künftig reduzierte Tierarzt-Tarife.

Menschen mit wenig Geld können ihre Haustiere in Frankreich neuerdings zu einem reduzierten Tarif oder kostenlos behandeln lassen. Dies dank der landesweiten Initiative «Tierarzt für alle».

Im Zuge des nationalen Hilfsprogramms zum Neustart nach der Corona-Krise sei dafür ein Zuschuss von 4,5 Millionen Euro reserviert. Dies allein im laufenden Jahr, wie das Agrarministerium in Paris mitteilte.

Bei den Sozialbehörden mit geringem Einkommen registrierte Einwohner können ihre Haustiere dank der Initiative «Vétérinaires Pour Tous» zu einem Drittel des üblichen Tierarzthonorars behandeln lassen. Die übrigen Kosten decken die Initiative sowie die beteiligten Tierärzte.

Katze Streicheln Jöö
Ein junges Kätzchen. - DPA

Die an der Initiative beteiligte Tierärztin Emmanuelle de la Noue sagte: «Ein Haustier ist wirklich ein soziales Bindeglied. Es ist unerträglich, sich von seinem Haustier trennen zu müssen, weil man die Behandlung nicht bezahlen kann.»

Ärzte verzichten auf Teil des Honorars

Die Initiative schaffe nun eine einheitliche Basis für Hilfen, die Tierärzte bislang nach eigenem Augenmass gewährt hätten. Künftig verzichteten die an der Initiative beteiligten Ärzte auf ein Drittel ihres Honorars.

Eine kostenlose Behandlung von Haustieren über mobile Tierambulanzen organisiert die Initiative zudem für sozial isolierte Menschen in prekären Lebensverhältnissen. Ausgangspunkt für die mobile Versorgung sind die vier französischen Landesteile mit Veterinärhochschulen. Studenten dort sowie Tierschutzorganisationen wurden für den Betrieb der mobilen Praxen gewonnen.

Welpe
Ein Hundewelpe. - Pixabay

An einer Anlaufstelle für Obdachlose in Paris startete die kostenlose Sprechstunde bereits, wie der kommunale Rettungsdienst «Samusocial» mitteilte. Studentin Sandra etwa engagiert sich dort freiwillig, um Praxiserfahrung zu sammeln und zu helfen.

Sie sagte: «Ich war überrascht zu sehen, wie viel Liebe und Zuwendung die ärmsten Menschen für ihre Haustiere aufbringen. Dies im Gegensatz zu anderen, weniger fürsorglichen Besitzern.»

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