Angesichts der Ermittlungen wegen rechtsextremer Äusserungen von Polizisten in Chatgruppen wird das Spezialeinsatzkommando (SEK) aus Frankfurt aufgelöst.
Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) der Polizei sichern vor der Ankunft der Angeklagten das Gerichtsgebäude. Foto: Boris Roessler/dpa
Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) der Polizei sichern vor der Ankunft der Angeklagten das Gerichtsgebäude. Foto: Boris Roessler/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Frankfurter Spezialeinheit SEK wird komplett aufgelöst.
  • In einem WhatsApp-Gruppenchat der Elitepolizisten wurden volksverhetzende Inhalte geteilt.
  • Die Chats stammen vorwiegend aus dem Jahren 2016 und 2017.

Das teilte der Innenminister des deutschen Bundeslandes Hessen, Peter Beuth (CDU), am Donnerstag in Wiesbaden mit. Ermittelt wird gegen insgesamt 19 Beamte im aktiven Dienst und einen ehemaligen Polizisten des SEK.

17 von ihnen sollen untereinander Beiträge mit volksverhetzenden Inhalten beziehungsweise Abbildungen einer ehemaligen nationalsozialistischen Organisation geteilt haben. Drei der Beschuldigten sind Vorgesetzte, die nicht eingeschritten sein sollen.

Abreissen, um neu aufzubauen

«Wir stossen heute einen fundamentalen Neustart für das SEK an», erklärte der Innenminister. Es werde beim Spezialeinsatzkommando einen grundlegenden organisatorischen Umbau geben. Zudem müsse dort eine gänzlich neue Führungskultur auf den unteren und mittleren Vorgesetzten-Ebenen geschaffen werden. «Natürlich sind unsere Spezialkräfte auch in Zukunft unverzichtbar, aber die Rahmenbedingungen werden andere sein», sagte Beuth.

Die Chats stammen nach Angaben des Innenministers überwiegend aus den Jahren 2016 und 2017. Einige Text- oder Bildnachrichten in den Chats legten den Verdacht einer rechtsextremen Gesinnung einiger Mitglieder des SEK Frankfurt nahe.

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