FDP will Schulbesuch im EU Ausland für alle

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Deutschland,

Fremde Sprache und eine unbekannte Umgebung: Ein Schulaustausch kann sehr aufregend sein. Diese Erfahrung sollten nach dem Willen der FDP alle machen können.

Nicola Beer, Generalsekretärin der deutschen FDP, spricht zu den Medien.
Nicola Beer will, dass auch Schülerinnen und Schüler der Haupt-, Real- und Berufsschulen ins EU-Ausland reisen dürfen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut der deutschen FDP sollte der EU-Auslandsbesuch für alle Schüler möglich sein.
  • Die finanzielle Unterstützung für den Austausch soll aus dem EU-Haushalt kommen.

Alle Schüler sollten nach dem Willen der FDP für mindestens ein halbes Jahr in einem anderen EU-Staat in die Schule gehen können. «Gymnasiasten und Studenten gehen schon relativ viel ins Ausland», sagte FDP-Generalsekretärin Nicola Beer der Deutschen Presse-Agentur. «Aber wir wollen gerade die breite Masse der Schülerinnen und Schüler, auch die in den Haupt- und Realschulen sowie Berufsschulen, erreichen.»

Zu einem Schulbesuch im EU-Ausland solle jeder unabhängig von seinen finanziellen Verhältnissen die Chance bekommen, heisst es im Entwurf des FDP-Europawahlprogramms, der der dpa vorliegt. Der Bundesvorstand hat das Papier vor kurzem gebilligt. Bis zur Verabschiedung am 27. Januar beim Europaparteitag sind auf Antrag von Parteigliederungen noch Änderungen möglich.

«Das bringt den jungen Menschen unfassbar viel», sagte Beer. «Sich mal in einem komplett anderen Umfeld zu bewegen, die Kultur vor Ort kennenzulernen, zu schmecken, zu riechen, anzufassen, eine Sprachdusche zu nehmen. Das trägt zur Bewusstseinsbildung bei.»

Finanzielle Unterstützung aus dem EU-Haushalt

Finanzielle Unterstützung für den Austausch soll nach dem Willen der Freien Demokraten aus dem EU-Haushalt kommen. «Wir wollen mehr Geld für Programme wie Erasmus+ und das auch auf Schüler ausweiten», sagte Beer. «Überhaupt wollen wir im EU-Haushalt ja umschichten in Richtung Bildung und Innovation.» Weniger ausgeben will die Partei im Agrarhaushalt und Subventionen für Bauern kürzen.

Um den Weg ins europäische Ausland zu erleichtern, sollte nach dem Willen der FDP auch die Anerkennung dort absolvierter Lerninhalte verbessert werden. «Momentan gibt es zwar die Anerkennung von Abschlüssen», sagte Beer. «Aber für Eltern gibt es grosse Unsicherheiten, wenn es um die Anerkennung der Lernleistung ihrer Kinder in anderen EU-Ländern geht, wenn sie während der Schulzeit oder sogar mitten im Schuljahr wechseln.»

Von der «Bildungsfreizügigkeit» sollen auch Auszubildende profitieren. «Wenn jemand drei Monate seiner beruflichen Ausbildung in Frankreich absolviert hat, soll er das hier nicht nachholen müssen, sondern das sollte ihm für seine Ausbildungszeit anerkannt werden», forderte Beer. Auf die Dauer soll eine Europäische Ausbildungsagentur freie Plätze in anderen Staaten vermitteln. Ein Studium im Ausland soll laut Programm durch ein «europäisches Online-Bewerbungsportal» leichter werden.

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