Faszination des Okkulten – Schau in Wien

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Österreich,

Die neue Ausstellung im Leopold Museum in Wien (Ö) beleuchtet bis Januar 2026 Körperkult und Reformbewegung um 1900.

Leopold Museum
Eine Aussenansicht des Leopold Museums. (Archivbild) - keystone

Die Herren und Damen auf den Fitnessgeräten tragen im Gegensatz zu heute Anzug und langes Kleid: Um 1900 wurden die Kraftmaschinen, erfunden vom schwedischen Arzt und Physiotherapeuten Gustav Zander, als Wundergeräte betrachtet.

Das zeigt die Ausstellung «Verborgene Moderne – Faszination des Okkulten um 1900» im Wiener Leopold Museum. Die Schau erinnert bis zum 18. Januar 2026 an den aufkommenden Körperkult sowie die damalige Reformbewegung.

«Vegetarismus, Ertüchtigung des Körpers, Ersatzreligionen, Traumwelten spielten als Gegenbewegung zum Materialismus eine wichtige Rolle», sagt Museumsdirektor Hans-Peter Wipplinger. Mit rund 300 Exponaten, darunter 180 Gemälde von 85 Künstlerinnen und Künstlern, beleuchte die Schau den stark spirituellen Zeitgeist, der die «Menschen aus der superrationalen Ecke holen wollte», meint Kurator Matthias Dusini.

Zwischen Fortschritt und Unbehagen

Beherrscht waren die Jahrzehnte vor und nach 1900 von grossen Fortschritten in Industrie und Wissenschaft. Diese Lebenswirklichkeit gefiel nicht allen. «Es folgte eine Auseinandersetzung mit dem Sichtbaren und vor allem dem Unsichtbaren», so Wipplinger.

Künstler wie Egon Schiele, Oskar Kokoschka, Edvard Munch und Wassily Kandinsky seien stark von dieser Strömung inspiriert worden, hiess es. Abstrakte Malerei wie im Gemälde «Essai Robustesse» (1920) von Frantisek Kupka, das auf die Beobachtung von Gärungsprozessen in einer Konfitüre zurückgehen soll, sei ohne die Reformbewegung kaum denkbar.

Als Reaktion auf die Verstädterung hiess es schon damals: «Zurück zur Natur!». Wanderungen in den Bergen, Freikörperkultur, bequeme Mode für Frauen, neue Formen von Tanz und Gymnastik seien aufgekommen. Als Leitfiguren der okkulten Moderne werden Richard Wagner und Friedrich Nietzsche vorgestellt. Auch Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn («Sisi») liess sich anstecken und nahm an vielen der aufkommenden Seancen teil, wo die Teilnehmer Kontakt zum Jenseits suchten.

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