Fast 200 Festnahmen nach Grossdemonstration gegen Algeriens Staatschef Bouteflika
Nach den Protesten gegen den algerischen Staatschef Abdelaziz Bouteflika sind am Freitag fast 200 Menschen festgenommen worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Bei den Protesten ist es zu Zusammenstössen zwischen Jugendlichen und Polizisten gekommen.
- Dabei wurden 195 Menschen wegen Verdacht auf Plünderung verhaftet.
Im Anschluss an den friedlichen Protestzug in der Hauptstadt Algier kam es zu Zusammenstössen zwischen Jugendlichen und Polizisten, die eine Strasse in Richtung des Amtssitzes des Präsidenten versperrten, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Die Polizei setzte Tränengas und Blendgranaten ein.
112 Beamte seien verletzt worden, teilten die Sicherheitsbehörden über die amtliche Nachrichtenagentur APS mit. 195 Menschen seien wegen des Verdachts auf Plünderungen und Vandalismus festgenommen worden.
Die seit Wochen andauernden Proteste richten sich gegen eine geplante fünfte Amtszeit für den 82-jährigen Präsidenten Bouteflika. Freitags sind die Kundgebungen besonders gross. An diesem Freitag gingen zehntausende Menschen auf die Strasse.
Bouteflika regiert das nordafrikanische Land seit fast zwei Jahrzehnten autoritär. Seit einem Schlaganfall im Jahr 2013 hat er sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und sitzt im Rollstuhl. Kritiker halten den gebrechlichen Staatschef daher für eine Marionette seines Umfeldes. Die Präsidentschaftswahl findet am 18. April statt.