EZB erwartet stärkeres Wirtschaftswachstum und höhere Inflation
Die Aussichten für das Wirtschaftswachstum im Euroraum haben sich nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) angesichts sinkendender Corona-Infektionszahlen und der globalen Konjunkturerholung deutlich verbessert. Die Notenbank geht nun für dieses Jahr von einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 4,6 Prozent aus. Im März hatten die Währungshüter noch ein Wachstum von 4,0 Prozent vorhergesagt.

Das Wichtigste in Kürze
- 2022 wird die Wirtschaft nach der neuesten Vorhersage der EZB vom Donnerstag um 4,7 Prozent zulegen (März-Prognose: 4,1 Prozent).
2023 wird ein unveränderter Anstieg der Wirtschaftsleistung um 2,1 Prozent erwartet. Im Corona-Krisenjahr 2020 war das BIP im gemeinsamen Währungsraum eingebrochen.
Die Teuerung dürfte nach Einschätzung der Zentralbank in diesem Jahr bei 1,9 Prozent liegen. Im März war die Notenbank von einem Anstieg von 1,5 Prozent ausgegangen. Für 2022 rechnen die Währungshüter mit einer jährlichen Preissteigerung von 1,5 Prozent (1,2 Prozent) und für das folgende Jahr unverändert von 1,4 Prozent.
Mittelfristig strebt die Notenbank eine jährliche Inflationsrate von knapp unter 2,0 Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke. Denn dauerhaft niedrige Preise gelten als Risiko für die Konjunktur: Unternehmen und Verbraucher könnten dann Investitionen aufschieben - in der Hoffnung, dass es bald noch billiger wird.