Nach dem Stopp für Impfungen mit dem Corona-Vakzin von Astrazeneca in Italien haben Experten vor übereilten Rückschlüssen auf die Produkt-Sicherheit gewarnt.
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ARCHIV - Eine Ampulle mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca. - sda
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Das Wichtigste in Kürze

  • Italiens Experten halten an der Wirksamkeit des Astrazeneca-Impfstoffs fest.
  • Dies obwohl die Verabreichung in Teilen Italiens vorübergehend unterbrochen wurde.
  • Mit mehr Impfungen müsse klar mit mehr Nebenwirkungen gerechnet werden.

Nach dem zwischenzeitlichen Stopp für Impfungen von Astrazeneca in Teilen Italiens haben Experten vor übereilten Rückschlüssen gewarnt.

Die Impfstoffe seien sicher, sagte der Präsident der italienischen Arzneimittel-Agentur Aifa, Giorgio Palù, im Interview mit der Zeitung «La Repubblica». Mit mehr Impfungen würden auch mehr unerwünschte Nebenwirkungen registriert.

170'000 verabreichte Dosen ohne Nebenwirkungen

In der vergangenen Woche hatte die Aifa auf Sizilien die Verabreichung einer Charge von Astrazeneca gestoppt. Zuvor war ein Marinesoldat rund einen Tag nach der Impfung gestorben.

Am Wochenende hatte ausserdem die nordwestliche Region Piemont für wenige Stunden die Impfungen mit dem Vakzin des britisch-schwedischen Pharmakonzerns eingestellt. Wie die Region mitteilte, wurde in dieser Zeit die Charge ausfindig gemacht, aus der eine verstorbene Lehrkraft geimpft wurde.

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Eine Packung des Impfstoffs gegen das Coronavirus von AstraZeneca, aufgenommen in einer Arztpraxis. - Keystone

«Im Fall von Sizilien handelt es sich um 500'000 Dosen, von denen 250'000 in Italien eingetroffen sind. Und 170'000, die ohne unerwünschte Nebenwirkungen verabreicht wurden», erläuterte Palù. Auch das Gesundheitsministerium hält an dem Impfstoff fest.

«Astrazeneca trägt dazu bei, vor der Epidemie zu schützen», sagte Franco Locatelli. Er ist Experte des Ministeriums, und gab das Interview der Zeitung «Corriere della Sera» (Montag). Es sollten keine voreiligen Schlüsse über einen kausalen Zusammenhang gezogen werden. Millionen Menschen in Europa hätten das Vakzin von Astrazeneca erhalten, ohne Probleme zu entwickeln.

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