Experten: Lockdown für Kinder belastender als Covid-19
Ein Experte warnt, dass die Folgen eines Lockdowns für Schulkinder verheerender als eine Corona-Erkrankung sein könnte.

Das Wichtigste in Kürze
- Experten warnen vor Lockdown für Kinder und Jugendliche.
- Die Folgen einer Corona-Erkrankung könnten weniger belastend als ein Lockdown sein.
- Trotzdem sind Langzeitfolgen für Kinder nicht ausgeschlossen.
Wie gut können Kinder vor einer Corona-Infektion geschützt werden - und zu welchem Preis? Laut Experten sind Kinder meist durch sekundäre Krankheitsfolgen von der Pandemie betroffen.
Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Jörg Dötsch, sieht Kinder und Jugendliche durch Folgen der Pandemie-Situation beeinträchtigt.
«Für die weitaus meisten Kinder sind die sekundären Krankheitsfolgen, nämlich die psychische Belastung durch Lockdown-Massnahmen, ungleich belastender als die Erkrankung selbst.» Dies sagte er in Berlin.
Langzeitfolgen für Kinder nicht ausgeschlossen
Derzeit müssten nur sehr wenige Kinder in Deutschland wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden. Dies sei eine «beruhigende Nachricht», so Dötsch. Man könne allerdings nicht ausschliessen, dass Kinder und Jugendlichen von Langzeitfolgen der Krankheit betroffen sein könnten.

Der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie, Tobias Tenenbaum, betonte die Relevanz von Hygienekonzepten und angemessenen Teststrategien an Schulen.
Da Antigen-Schnelltests bei Kindern weniger zuverlässig als bei Erwachsenen seien, ergäben PCR-Pooltests am meisten Sinn. Bei diesen werden die Proben einer Klasse gemeinsam im Labor auf Erbmaterial des Virus untersucht. Wenn der Pool positiv ist, wird individuell nachgetestet.