Rüstungsgüter aus Bulgarien haben bereits lange vor dem ersten offiziellen militärischen Hilfspaket der Regierung in Sofia an die Ukraine über Zwischenhändler das von Russland angegriffene Land erreicht.
ARCHIV - Der ehemalige bulgarische Ministerpräsident Kiril Petkow bestätigt: «Ja, ein Teil dieser Waffen ging an die ukrainische Armee». Foto: Valentina Petrova/AP/dpa
ARCHIV - Der ehemalige bulgarische Ministerpräsident Kiril Petkow bestätigt: «Ja, ein Teil dieser Waffen ging an die ukrainische Armee». Foto: Valentina Petrova/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Valentina Petrova
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach einem Bericht der «Welt» liefen die Exporte nicht von Regierung zu Regierung, sondern kamen über zwischengeschaltete Firmen in Bulgarien und im Ausland zustande.

Der ehemalige Ministerpräsident Kiril Petkow bestätigte, dass «Partner» aus Polen, Rumänien, den USA und Grossbritannien «Waffen der bulgarischen Industrie gekauft» haben, wie bulgarische Medien am Donnerstag berichteten. «Ja, ein Teil dieser Waffen ging an die ukrainische Armee», sagte Petkow demnach weiter.

Das EU- und Nato-Mitgliedsland Bulgarien hat sich erst Ende 2022 für ein erstes militärisches Hilfspaket für die Ukraine entschieden. Damit schloss sich Sofia nach langem politischem Streit der militärischen Unterstützung seiner Nato- und EU-Partner an. Unter Petkows Regierung, die im Juni durch ein Misstrauensvotum gestürzt wurde, war dies nicht möglich gewesen, da dessen damaliger Koalitionspartner – die russlandfreundlichen Sozialisten – gegen direkte Waffenlieferungen waren. Petkow sagte diesbezüglich: «Es muss klar gesagt werden, dass es keinen direkten Export in die Ukraine gegeben hat.»

Bulgariens Rüstungsfirmen stammen aus kommunistischer Zeit. Der Ukraine können sie unter anderem die benötigte Munition bieten. Dass es indirekte bulgarische Rüstungsexporte in die Ukraine gibt, ist in Bulgarien ein offenes Geheimnis. Die Industrieproduktion des ärmsten EU-Landes stieg im Mai 2022 um gut 20 Prozent im Vergleich zu Mai 2021.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RüstungsexporteRegierungSchweizer ArmeeNATOEU