Die EU und Russland prüfen die gegenseitige Anerkennung ihrer digitalen Corona-Impfpässe. Ein entsprechender Brief der EU sei in Moskau eingegangen.
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Der digitale Impfpass. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland und die EU bieten sich die gegenseitige Anerkennung digitaler Impfpässe an.
  • Bemerkenswert: Der russische Impfstoff ist in der EU nicht zugelassen.

Die Europäische Union bietet Russland nach Angaben aus Moskau die gegenseitige Anerkennung digitaler Corona-Impfpässe an. Das russische Gesundheitsministerium bestätigte am Donnerstag den Eingang eines entsprechenden Briefs.

«Wir sind bereit, uns zu treffen und das zu erörtern», sagte ein Sprecher von Gesundheitsminister Michail Muraschko der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Kremlsprecher Dmitri Peskow begrüsste die Initiative ebenfalls.

Zuvor hatte der EU-Botschafter in Moskau, Markus Ederer, gesagt, dass es den Vorschlag aus Brüssel gebe, die elektronischen Zertifikate für eine Impfung gegen das Coronavirus gegenseitig anzuerkennen.

Sputnik V in EU nicht anerkannt

Die Initiative gilt als bemerkenswert, weil bisher weder die EU den in Russland entwickelten Impfstoff Sputnik V anerkennt noch Russland westliche Impfstoffe wie Biontech und Moderna erlaubt. Beide Seiten werfen sich vor, die jeweils anderen Impfstoffe schlecht zu reden.

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Der russische Corona-Impfstoff «Sputnik V». - dpa

Zwar wartet Russland seit langem auf eine EU-Zulassung seines ersten von insgesamt drei eigenen Impfstoffen. Allerdings lässt das Land selbst bisher keine westlichen Präparate zu. In der EU wird Sputnik V über eine nationale Zulassung in Ungarn und auf ausdrücklichen Wunsch auch in der Slowakei gespritzt. Zudem erkennen etwa die EU-Mitglieder Zypern und Griechenland die Sputnik-Impfung russischer Touristen an.

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