EU-Klimakommissar strebt Ende der Kurzstreckenflüge an
EU-Klimakommissar Frans Timmermans strebt ein Ende der Kurzstreckenflüge an. Dieses Ziel solle aber nicht mit Verboten erreicht werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Der EU-Klimakommissar Frans Timmermans will Kurzstreckenflüge nichtig machen.
- Brügerinnen und Bürger sollen nur noch einmal im Jahr verreisen.
- Gleichzeitig soll das Reisen mit dem Zug attraktiver gestaltet werden.
EU-Klimakommissar Frans Timmermans strebt ein Ende der Kurzstreckenflüge an. Dieses Ziel solle aber nicht mit Verboten erreicht werden, sagte der Vizepräsident der EU-Kommission den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstagsausgaben).
Timmermans rät Bürgern zu nur einer Flugreise pro Jahr. Vielmehr solle das Reisen so organisiert werden, «dass es für die Leute attraktiver wird, mit dem Zug zu fahren».
Selbe Steuer für Kerosin
Bei Strecken unter 600 bis 800 Kilometern solle es nicht mehr sinnvoll sein, das Flugzeug zu nehmen - «einfach, weil es länger dauert», sagte Timmermans. Indirekt sprach er sich für eine Verteuerung des Fliegens aus: «Ich bin dafür, dass wir Kerosin so besteuern wie andere Treibstoffe.» Eine Alternative wäre es nach Worten des EU-Kommissars, den Flugverkehr stärker in den Emissionshandel einzubeziehen.

Timmermans appellierte zugleich an die Bürger, die Zahl ihrer Flüge zu reduzieren: «Niemand muss zehn oder zwölf Mal im Jahr fliegen.» Die Bürger sollten sich auf eine Flugreise pro Jahr beschränken, dann «entsteht gar kein Problem - weder für das Klima noch für das eigene Portemonnaie».
Fernfahrten zu Stosszeiten zu teuer
Die Diskussion um Kurzstreckenflüge war zuletzt von der Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock angefacht worden. Sie kündigte in der «Bild am Sonntag» an, im Falle ihres Einzugs ins Kanzleramt auf die komplette Abschaffung von Kurzstreckenflügen hinarbeiten zu wollen. Sie finde es «nicht fair, dass mit unser aller Steuergeld das Kerosin subventioniert wird, während Fernfahrten mit der Bahn gerade zu Stosszeiten teuer sind», sagte Baerbock.