Estlands Armeechef: Nicht-Abschuss russischer Jets war richtig

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Estland,

Estlands Armeechef bewertet die Reaktion auf die Luftraumverletzung durch russische Kampfjets als angemessen.

Estland Armee
Nach Angaben Estlands waren am 19. September drei bewaffnete russische Maschinen zwölf Minuten über der Ostsee durch estnischen Luftraum geflogen. (Grenzschutz Estland, Archivbild) - keystone

Estlands Armeechef Andrus Merilo hat die Reaktion seines Landes und der NATO auf die Luftraumverletzung durch drei russische Kampfjets als richtig und angemessen bewertet.

«Ich behaupte, dass es ein strategischer Fehler gewesen wäre, sie dieses Mal abzuschiessen. Die Folgen wären für uns weitaus schlimmer gewesen als der diplomatische Erfolg, den wir durch die Lösung des Vorfalls erzielt haben. Und viele unserer Verbündeten hätten einen solchen Schritt wahrscheinlich nicht verstanden», sagte Merilo in einem Interview im estnischen Fernsehen.

Nach Angaben Estlands waren am 19. September drei bewaffnete russische Maschinen vom Typ MiG-31 zwölf Minuten über der Ostsee durch estnischen Luftraum geflogen.

Der EU- und NATO-Staat hatte deswegen sowohl eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats als auch Beratungen nach Artikel 4 des NATO-Vertrags mit den Verbündeten beantragt.

Entschlossene Reaktion der NATO bei Bedarf

In der anschliessenden Erklärung warnte die Militärallianz Russland unter Androhung von Gewalt vor weiteren Grenzverletzungen. Bereits unmittelbar nach dem Vorfall kamen Forderungen nach einem härteren Vorgehen gegen die Luftraumverletzungen auf – bis hin zum Abschuss von russischen Flugzeugen.

Der künftige Umgang mit Zwischenfällen hängt nach Angaben Merilos von der jeweiligen Situation ab. Wenn nötig, werde die NATO entschlossen reagieren und gegebenenfalls auch Gewalt anwenden.

Vor zwei Wochen habe es aber keinen Grund gegeben, die russischen Jets abzuschiessen, sagte der estnische Militärchef. So sei etwa deren Bewaffnung nicht dazu bestimmt gewesen, Landziele zu zerstören. Dadurch seien sie nicht als unmittelbare Bedrohung eingestuft worden.

Trotz der jüngsten Luftraumverletzungen hat sich nach Einschätzung von Merilo die allgemeine Bedrohungseinschätzung Estlands nicht verändert. Das Risiko eines konventionellen Militärangriffs sei nicht gestiegen, sagte er. Der Grund dafür sei, dass Russlands Kräfte weiterhin in der Ukraine gebunden seien.

Kommentare

User #2188 (nicht angemeldet)

Es gibt doch ab und zu Aufhellungen in ihren Köpfen:)))

User #2713 (nicht angemeldet)

Er hat recht. Es ist ja nichts passiert und ein Abschuss hätte allenfalls zu unerwünschten Reaktionen führen können. Lieber miteinander sprechen als gegeneinander agieren.

Weiterlesen

Flaggen Italiens und der Europäischen Union
1 Interaktionen
Reaktion

MEHR IN NEWS

Axenstrasse gesperrt
Im November
Autos
Im September
Rinder Kuhstall
Massnahmen

MEHR AUS ESTLAND

MiG-31 Kampfjet
46 Interaktionen
NATO-Beratung
MiG-31 Kampfjet
Kilometertief
Russland Estland
179 Interaktionen
Estland meldet
Ukraine Krieg MI-8
3 Interaktionen
Spannungen