Die geplante Allianz ist laut SPD-Chefin Esken ein Zeichen der Solidarität gegenüber der Ukraine. Aus Deutschland werde es aber keine Kampfjets geben: «Jeder Verbündete unterstützt, wie er kann.»
SPD-Chefin Saskia Esken äussert sich zurückhaltend zu einer deutschen Beteiligung an der Kampfjet-Allianz.
SPD-Chefin Saskia Esken äussert sich zurückhaltend zu einer deutschen Beteiligung an der Kampfjet-Allianz. - Michael Kappeler/dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken hat die Bildung einer internationalen Allianz zur Unterstützung der Ukraine mit modernen Kampfjets begrüsst, sich aber zurückhaltend zu einer deutschen Beteiligung geäussert.

«Die geplante Allianz ist ein sehr deutliches Signal an den russischen Präsidenten (Wladimir Putin), dass die Verbündeten der Ukraine weiterhin solidarisch an ihrer Seite stehen werden», sagte Esken der Deutschen Presse-Agentur. «Es ist an Putin, diesen Krieg zu beenden, seine Truppen zurückzuziehen und damit Frieden möglich zu machen.»

Die SPD-Chefin verwies darauf, dass die Bundeswehr nicht über die von der Ukraine gewünschten F-16-Jets aus US-Produktion verfüge und sie deswegen auch nicht liefern könne. «Jeder Verbündete unterstützt, wie er kann», sagte sie.

Auf die Frage, ob sich Deutschland denn dann an der Piloten-Ausbildung beteiligen werde, antwortete sie: «Es gibt ja bereits eine geübte und erfolgreiche Praxis bei der Ausbildung ukrainischer Soldaten und Soldatinnen an anderen Waffensystemen westlicher Bauart, auf die wir weiterhin den Fokus legen werden.»

Keine Ausbildungsbeteiligung geplant

Die Bundeswehr hat ukrainischen Soldaten unter anderem am Leopard-2-Kampfpanzer und der Panzerhaubitze, einem schweren Artilleriegeschütz, ausgebildet. Auch wenn die deutsche Luftwaffe nicht selbst über F-16-Kampfjets verfügt, könnte sie sich dennoch an der Grundausbildung von Piloten beteiligen. Geplant ist das bisher aber nicht.

US-Präsident Joe Biden hatte beim G7-Gipfel in Japan den Weg für die Ausbildung ukrainischer Piloten für die F-16-Flugzeugen frei gemacht. An der Kampfjet-Allianz wollen sich mehrere europäische Nato-Staaten wie Grossbritannien, die Niederlande oder Frankreich beteiligen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich bisher zurückhaltend dazu geäussert und stets darauf verwiesen, dass Deutschland bereits jetzt sehr viel militärische Unterstützung leiste – unter anderem mit der Lieferung von Panzern, Flugabwehrsystemen oder Munition. Auch Esken sagte: «Wir stehen an der Seite der Ukraine. Wir tun im Rahmen unserer Möglichkeiten alles, was notwendig ist, um sie zu unterstützen.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Olaf ScholzG7-GipfelJoe BidenLuftwaffeKriegNATOSPD