ESC: Irland droht mit Verzicht auf Teilnahme wegen Israels Teilnahme
Irland will beim Eurovision Song Contest 2026 in Wien aus Protest gegen die Teilnahme Israels verzichten, behauptet öffentlich-rechtlicher Sender RTÉ.

Irlands Rundfunkanstalt RTÉ erklärte am 11. September, Irland werde 2026 nicht teilnehmen, falls israel weiterhin teilnehmen dürfe. Als Begründung nannte RTÉ die anhaltenden zivilen Opfer im Gazastreifen und verwies laut Reuters auf fehlende internationale Transparenz.
RTÉ forderte zugleich, dass die European Broadcasting Union die israelische Teilnahme neu bewerten solle, berichtete die britische Zeitung «The Guardian». Die Ankündigung wurde als deutlichere Positionierung beschrieben als bisherige Kommentare anderer Länder, obwohl vergleichbare Boykottdrohungen existieren.
Reaktionen anderer Länder
Spanien und Slowenien erwägen laut der Nachrichtenagentur «Anadolu Agency» offiziell einen Rückzug, falls israel 2026 nicht ausgeschlossen werde. Für Belgien und Island existieren keine gesicherten Boykottabsichten, jedoch äusserten Politiker in beiden Ländern öffentlich Kritik an Israels Teilnahme.

Irland gehört mit sieben Siegen zu den erfolgreichsten Ländern beim ESC. Der politische Konflikt überschattet den Wettbewerb erneut und könnte zu weiteren Rückzügen führen, berichtet «Spiegel».
Die öffentlich-rechtliche Sendergruppe betont die Sorgen um den Schutz von Journalisten in Gaza und die internationale Berichterstattung.