Erste Hinweise zum Fall Lübcke nach Ausstrahlung bei «Aktenzeichen XY» im ZDF

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Deutschland,

Die Polizei in Kassel hat nach der Ausstrahlung eines Zeugenaufrufs in der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY ... ungelöst» von Zuschauern erste Hinweise zum Fall des getöteten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) bekommen.

Walter Lübcke
Walter Lübcke - dpa/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Trauerfeier für getöteten Kasseler Regierungspräsidenten am 13. Juni.

«Die ganz heisse Spur ist allerdings noch nicht dabei», sagte ein Sprecher der ermittelnden Sonderkommission am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Die Trauerfeier für Lübcke findet am 13. Juni in Kassel statt.

Am Mittwochabend wurden in der Sendung «Aktenzeichen XY ... ungelöst» Zuschauer aufgerufen, Bilder und Videos von einer Kirmes an die Polizei zu schicken, die zum Tatzeitpunkt ganz in der Nähe des Wohnhauses von Lübcke stattfand. Ebenso wurden Zeugen, die um das Wohnhaus Lübckes Verdächtiges bemerkt haben könnten, aufgerufen, sich bei der Polizei zu melden.

Es seien während und nach der Sendung auch einige Anrufe mit Hinweisen eingegangen, erklärte der Sprecher. Seit einer Pressekonferenz am Montag gingen demnach insgesamt 80 Hinweise ein.

Lübcke war in der Nacht zum Sonntag auf der Terrasse seines Wohnhauses im nordhessischen Wolfhagen-Istha tot aufgefunden worden. Reanimationsversuche blieben ohne Erfolg. Nach den Ergebnissen der Obduktion wurde er aus nächster Nähe mit einer Kurzwaffe erschossen. Zum Zeitpunkt der Tat waren auch Angehörige in dem Haus.

Einen Bericht des Hessischen Rundfunks, laut dem Lübcke am Tatabend auf seinen Enkel aufpasst haben soll, bestätigten die Ermittler nicht. Ebenfalls unbestätigt blieb ein Medienbericht, nach dem ein Sanitäter den Tatort nachträglich verändert haben soll.

Die Trauerfeier für Lübcke findet am 13. Juni in der Martinskirche in Kassel statt. Dabei werde es mehrere Ehrenbekundungen geben, sagte eine Sprecherin der hessischen Staatskanzlei AFP.

Demnach wird der Sarg mit der hessischen Flagge bedeckt. Polizei und Bundeswehr halten eine Ehrenwache. Als Redner wird unter anderem Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) erwartet. Die Beerdigung im familiären Kreis wird zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.

Als Regierungspräsident war Lübcke 2015 auch für die Einrichtung von Erstaufnahmelagern für Flüchtlinge zuständig. Auf Anfeindungen bei einer Bürgerversammlung sagte er einmal, es lohne sich, in Deutschland zu leben und für die hiesigen Werte einzutreten. «Wer diese Werte nicht vertritt, kann dieses Land jederzeit verlassen (...). Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen.»

In der Folge erhielt der CDU-Politiker mehrere anonyme Morddrohungen. Über einen Zusammenhang mit der Tat war bis zuletzt aber nichts bekannt.

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