Bundesweit haben am Freitag erneut tausende Schüler und Studenten für mehr Klimaschutz gestreikt.
Schüler in Frankfurt am Main
Schüler in Frankfurt am Main - dpa/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wieder Proteste von Fridays for Future - Kohleausstieg als Streitpunkt.

Nach Angaben der Organisatoren des Aktionsnetzwerks Fridays for Future versammelten sich in mehr als 25 Städten über 12.000 junge Menschen, um ihren Unmut über ausbleibende Massnahmen zum Stopp der Erderwärmung zu äussern. Der Politik müsse deutlich gemacht werden, dass «dringender Handlungsbedarf» bestehe.

Junge Menschen auf der ganzen Welt boykottieren derzeit einmal pro Woche ihre Schulen und Universitäten. Inspiriert werden sie von der jungen schwedischen Aktivistin Greta Thunberg, die jeden Freitag für eine Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens protestiert. Die Streikenden, die oftmals noch nicht wählen dürfen, werfen Politik und Wirtschaft vor, die Lösung eines zentralen Zukunftsproblems zu ihren Lasten zu verweigern.

Vielerorts erreichten die Demonstrationen der Polizei zufolge eine Stärke von mehreren hundert Teilnehmern. In Münster zählten die Beamten 2000 Menschen, in Mannheim etwa 1100, in Frankfurt am Main sowie Hamburg etwa 400 bis 450. In Berlin und Köln berichtete die Polizei am Freitag ebenfalls von jeweils mehreren hundert Teilnehmern.

Neue Nahrung erhalten die Schüler-Proteste in Deutschland durch die Empfehlung der Kohlekommission für einen Kohleausstieg bis spätestens 2038. Fridays for Future betrachtet das als völlig unzureichend und fordert den Ausstieg bereits bis 2030. Das Ergebnis sei mit Blick auf die Dringlichkeit des Problems des Klimawandels «inakzeptabel» und vergesse die Interessen der jungen Generation.

Einer der Mitorganisatoren der deutschen Fridays-for-Future-Bewegung startete inzwischen auch eine Petition für einen Kohleausstieg bis 2030. Umfragen zufolge wünsche sich eine deutliche Mehrheit einen schnellen Kohleausstieg. Bis Freitagnachmittag fand die auf einer Online-Plattform eingestellte Petition rund 58.000 Unterstützer.

Am Freitag vergangener Woche hatten in Deutschland nach Angaben von Fridays for Future mehr als 25.000 jungen Menschen ihre Schulen und Universitäten boykottiert, um für Klimaschutz zu demonstrieren. Mehr als 10.000 davon waren es demnach allein bei einer zentralen Demo vor dem Bundeswirtschaftsministerium in Berlin. Auch in anderen Staaten gibt es solche Schulstreiks. In dem Nachbarland Belgien beteiligten sich daran am Donnerstag erneut tausende Jugendliche.

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