Entsetzen über brutalen Angriff auf Polizisten in Pariser Vorort
In Frankreich wurden zwei Polizisten brutal verprügelt. Beide mussten im Krankenhaus behandelt werden. Zu den Tatgründen gibt es bisher kein Motiv.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Polizisten in Frankreich wurden von Tätern aufs härteste verprügelt.
- Die Beamten wurden mit ihren eigenen Dienstwaffen schwer verletzt.
- Zum Hintergrund der Tat gibt es bisher keine Angaben.
Ein besonders brutaler Angriff auf Polizisten schockiert Frankreich. Innenminister Gérald Darmanin erklärte am Donnerstag, die beiden Zivilbeamten seien von den Angreifern regelrecht «massakriert» worden. Nach Angaben der Ermittler verprügelten Unbekannte die Polizisten und verletzten sie mit ihren eigenen Dienstwaffen schwer. Einer der beiden Beamten schwebte in Lebensgefahr.
«Die klare Absicht zu töten»
Darmanin sprach von «Taten grosser Grausamkeit» und einer «beispiellosen Gewalt». Die Täter hätten offensichtlich «die klare Absicht zu töten» gehabt. Er äusserte sich vor dem Kommissariat von Cergy-Pontoise nordwestlich von Paris, wo die Polizisten arbeiteten. Frankreichs Regierungschef Jean Castex verurteilte die Täter als «feige» und sprach von einem Angriff «auf die Republik».
Der Überfall hatte sich am späten Mittwochabend in der 50'000-Einwohner-Gemeinde Herblay ereignet. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler wurden die 30 und 45 Jahre alten Polizisten von drei Tätern attackiert. Diese pöbelten die Zivilbeamten auf ihrer Streife zunächst an. Dies, weil sie die Beamten für «fahrendes Volk» hielten, wie ein Ermittler sagte.
Polizisten wurden mehrfach beschossen
Als die Polizisten den Angaben zufolge auf ihren Beruf hinwiesen, zerrten die Täter sie aus dem Auto. Danach schlugen sie auf sie ein. Die Angreifer schossen mit den Dienstwaffen der Polizisten mehrfach auf die Beamten. Die Täter entkamen unerkannt mit den Waffen der Beamten und stahlen ihnen zudem ein Handy und ein Polizeifunkgerät.
Der 30-jährige Polizist wurde lebensgefährlich verletzt. Er wurde von vier Schüssen unter anderem in den Unterleib und ins Bein getroffen und erlitt zudem einen Schädelbruch. Sein älterer Kollege wurde von zwei Kugeln am Bein verletzt. Beide wurden im Krankenhaus behandelt.
Vorfall geschah nicht in Problemvorort
Die Gemeinde Herblay an der Seine galt bisher nicht als Problemvorort. Der konservative Bürgermeister Philippe Rouleau äusserte sich entsetzt über die Tat. Der Übergriff ereignete sich nach seinen Angaben «in einem ruhigen Gebiet fernab der Wohnhäuser».
In den vergangenen Jahren waren Polizisten und Soldaten in Frankreich mehrfach zum Ziel von Angriffen geworden. Allerdings geschah dies oft mit einem islamistischen Hintergrund, worauf es diesmal keine Hinweise gab.
