Fall Breonna Taylor: Ex-US-Polizist wehrt sich gegen Anklage

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USA,

Der im Zusammenhang mit dem tödlichen US-Polizeieinsatz gegen die Afroamerikanerin Breonna Taylor angeklagte Ex-Beamte hat auf nicht-schuldig plädiert.

Breonna Taylor
Protests mit dem Porträt von Breonna Taylor in Louisville - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Breonna Taylor wurde bei einer Razzia in ihrem Bett von Polizisten erschossen.
  • Früherer Beamter ist nun wegen Schüssen in Nachbarwohnung der Toten angeklagt.

Brett Hankison wies am Montag vor Gericht in Louisville die Anklage wegen «grob fahrlässiger» Gefährdung von Menschenleben zurück. Er war nach dem Einsatz aus dem Polizeidienst entlassen worden.

Dem weissen Ex-Polizisten Hankison drohen bis zu 15 Jahre Haft. Er befindet sich derzeit nach Hinterlegung einer Kaution von 15'000 Dollar auf freiem Fuss. Aus dem Polizeidienst war Hankison bereits im Juni entlassen worden.

Anklage nicht wegen Tod von Breonna Taylor

Die von einem Geschworenengremium erhobene Anklage gegen Hankison bezieht sich allerdings nicht auf die tödlichen Polizeischüsse auf Taylor. Vielmehr geht es darin um die Schüsse, die er in eine Wohnung neben der von Taylor abgefeuert hatte. In dieser Wohnung hielten sich zum Zeitpunkt der nächtlichen Polizeirazzia drei Menschen auf. Sie blieben unverletzt.

Racial Injustice-Breonna Taylor
Brett Hankison steht nun vor Gericht nach dem Tod von Breonna Taylor. - Keystone

Zwei andere Polizisten, die auf Taylor gefeuert hatten, werden hingegen von der Justiz in Kentucky nicht belangt. Der Generalstaatsanwalt von Kentucky, Daniel Cameron, begründete dies mit Notwehr. Sie hätten rechtmässig gehandelt, nachdem Taylors Freund auf sie geschossen habe.

Die Entscheidung der Generalstaatsanwaltschaft, keine Anklage wegen der Tötung Taylors anzustreben, hatte Proteste in Louisville und anderen US-Städten ausgelöst. Dabei wurden in der vergangenen Woche in Louisville zwei Polizisten durch Schüssen verletzt und mehr als 120 Demonstranten festgenommen.

Breonna Taylor starb in ihrem Bett

Breonna Taylor war im März von weissen Polizisten in ihrer eigenen Wohnung erschossen worden. Die drei Beamten in Zivil hatten die Wohnung der 26-jährigen Rettungssanitäterin bei einer Drogenrazzia gestürmt.

Taylors Freund, der mit ihr im Bett lag, glaubte nach eigenen Angaben an einen Überfall. Er gab mit seiner Waffe einen Schuss ab und verletzte einen Beamten. Die drei Polizisten feuerten daraufhin ihre Dienstwaffen ab.

Laut Generalstaatsanwalt Cameron wurde die neben ihrem Freund stehende Taylor von sechs Kugeln getroffen, von denen eine tödlich war. Ihr Freund blieb unverletzt. Offenbar trafen nur der verletzte Beamte und der neben ihm stehende Polizist die junge Frau, nicht aber Hankison.

Breonna Taylor
Bild von Breonna Taylor - AFP/Archiv

In den USA finden seit Monaten landesweite Demonstrationen gegen Rassismus und exzessive Polizeigewalt gegen Schwarze statt. Sie waren durch den Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz im Mai entfacht worden. Während der Proteste wurden immer wieder auch Taylors Bild gezeigt und ihr Name genannt.

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