Energiekrise: Spanien beschliesst Massnahmenpaket zum Gassparen
Spanien hat ein neues Massnahmenpaket zum Strom- und Gassparen in der Energiekrise beschlossen. Zu diesem gehören auch steuerliche Unterstützungen.

Das Wichtigste in Kürze
- Spanien hat seinen neuen Sparplan in der Energiekrise vorgestellt.
- Das Paket soll die Senkung des Gaskonsums um bis zu 13,5 Prozent ermöglichen.
- Teil davon sind auch steuerliche Entlastungen für Privathaushalte.
Die spanische Regierung hat ein Massnahmenpaket zur Senkung des Gaskonsums um bis zu 13,5 Prozent in der Zeit zwischen August 2022 und März 2023 beschlossen. Der sogenannte «Plan Mehr Energie-Sicherheit» sehe unter anderem steuerliche Unterstützungen für Privathaushalte und Unternehmen vor. Dies teilte die Regierung am Dienstag nach einer Kabinettssitzung mit.
Doch auch die Förderung erneuerbarer Energien sowie die Stärkung der industriellen Kapazitäten sind demnach Aspekte des Plans. Insgesamt sind es 73 Massnahmen gegen die Energiekrise, die aber im Detail noch nicht bekanntgegeben wurden.
Energiekrise: Spanien will solidarisch sein
Es gehe in erster Linie um «Solidarität mit dem Rest der Europäer», erklärte die Ministerin für Ökologischen Wandel, Teresa Ribera. Sie betonte, Spanien sei mit Blick auf den Winter in einer anderen Situation als «andere Länder Europas, die historisch gesehen stärker von russischem Gas abhängig sind.» Massive Gas- und Stromabschaltungen seien in Spanien im Winter ausgeschlossen, in anderen Ländern der Union aber nicht.
Mit dem Sparprogramm will Spanien Auflagen der Europäischen Union (EU) erfüllen: Die EU-Mitgliedsstaaten sollen ihren Gasverbrauch in diesem Winter um 15 Prozent senken. Bisher ist das Ziel unverbindlich. Das könnte sich allerdings je nach Verlauf des Winters ändern.
35 Milliarden Euro für Energiesparprogramme
Spanien hat nach Angaben der Regierung seit September letzten Jahres bereits etwa 35 Milliarden Euro für Entlastungs- und Energiesparprogramme ausgegeben. Um den Energieverbrauch zu senken, dürfen alle öffentlichen Einrichtungen sowie Kaufhäuser, Kinos, Arbeitsstätten, Hotels, Bahnhöfe und Flughäfen ihre Räumlichkeiten seit dem 9. August nur noch auf 27 Grad kühlen.
Im Winter wird man wegen der Energiekrise nur auf höchstens 19 Grad heizen dürfen. Zudem müssen Läden und Betriebe mit automatischen Systemen ihre Türen geschlossen halten. Die Beleuchtung nicht genutzter Büros, von Schaufenstern und von zahlreichen Denkmälern muss nach 22.00 Uhr ausgeschaltet werden.