Edeka kann 51 Real-Märkte übernehmen

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Deutschland,

Ursprünglich sollten es sogar 72 Real-Filialen sein, die Edeka übernehmen wollte. Jetzt erlaubt das Bundeskartellamt die Übernahme von etwas weniger Standorten.

Die Edeka-Gruppe ist Deutschlands grösster Lebensmittelhändler. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa
Die Edeka-Gruppe ist Deutschlands grösster Lebensmittelhändler. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Bundeskartellamt hat Deutschlands grösstem Lebensmittelhändler Edeka grünes Licht für die Übernahme von bis zu 51 Real-Filialen gegeben.

Allerdings muss der Handelsriese an sechs Standorten wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken Teilflächen für mindestens zehn Jahre an Wettbewerber vermieten oder eigene Standorte vorher schliessen, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte.

Ursprünglich hatte Edeka sogar bis zu 72 Filialen vom Real-Eigentümer SCP übernehmen wollen. An 21 Standorten scheiterten die Pläne des Handelsriesen jedoch an wettbewerbsrechtlichen Bedenken des Kartellamtes. «Wir müssen sicherstellen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher auch in Zukunft zwischen verschiedenen Lebensmittelhändlern auswählen können. Diese Auswahlmöglichkeit erzeugt Wettbewerbsdruck auf die Anbieter und sorgt so für bessere Preise, Auswahl und Qualität», begründete Kartellamtspräsident Andreas Mundt die Haltung der Wettbewerbshüter. «Wir hatten bei einer Reihe von Standorten die Sorge, dass Edeka mit der Übernahme in den jeweiligen regionalen Märkten zu stark würde.»

Sorgen machte dem Bundeskartellamt ausserdem die durch die Übernahmen weiter wachsende Einkaufsmacht des Handelsriesen. Die bedingte Freigabe sei nur deshalb möglich gewesen, weil sich SCP verpflichtet habe, Real-Standorte mit einem Absatzvolumen von rund 430 Millionen Euro an mittelständische Lebensmittelhändler zu veräussern, betonte Mundt. Damit blieben alternative Absatzwege für die Hersteller erhalten.

Der russische Finanzinvestor SCP hatte die angeschlagene SB-Warenhauskette Real mit ihren rund 270 Märkten im vergangenen Jahr von der Metro erworben, um sie zu zerschlagen und weiterzuverkaufen. SCP begrüsste die Entscheidung des Bundeskartellamtes. Sie stelle einen «weiteren Meilenstein im Verkaufsprozess» dar.

Bereits im Dezember hatte der Grossflächen-Discounter Kaufland von den Wettbewerbshütern grünes Licht für die Übernahme von bis zu 92 Real-Märkten erhalten. Ursprünglich hatte Kaufland sogar 101 Filialen übernehmen wollen. Doch setzten auch hier Bedenken des Kartellamts den Übernahmeplänen Grenzen. Die Supermarktkette Globus bekam die Freigabe für den Erwerb von bis zu 24 Real-Standorten.

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