Drohne trifft Stahlwerk in Nordrussland
Ein unbekannter Flugapparat stürzt nahe einem Hochofen in Tscherepowez ab.

Im Stahlwerk Severstal in der nordrussischen Stadt Tscherepowez ist nach Behördenangaben am Donnerstag eine Drohne eingeschlagen. Der Flugapparat unbekannter Herkunft sei nahe an einem Hochofen niedergegangen, teilte der Gouverneur des Gebietes Wologda, Georgi Filimonow, mit. Niemand sei verletzt worden. Der Hochofen sei nicht beschädigt worden, das Stahlwerk arbeite planmässig.
Keine Hinweise auf ukrainische Herkunft
Die Pressestelle von Severstal wurde in russischen Medien mit der Aussage zitiert, der Hochofen sei für eine geplante Reparatur abgeschaltet worden. Hinweise auf eine Herkunft der Drohne aus der Ukraine wurden nicht gemacht. Zwischen Tscherepowez und der Grenze des von Russland angegriffenen Landes liegen etwa 900 Kilometer Luftlinie.
Am Vortag hatten aber ukrainische Kampfdrohnen ein Bergbaukombinat mit Eisenhütte in der grenznahen russischen Region Kursk getroffen. Dabei wurde ein Brand ausgelöst.
Ziel: Russische Industrieanlagen
Bei ihrer Abwehr der Invasion aus Russland zielt die Ukraine seit einigen Monaten verstärkt auf russische Industrieanlagen, die für den Krieg wichtig sind. Dazu zählen auch Ölraffinerien und Gasterminals. Die Reichweite ukrainischer Drohnen aus eigener Entwicklung ist enorm gestiegen.
Die Eisenhütte in der Region Kursk gehört zur Holding Metalloinvest des mit Sanktionen belegten russischen Oligarchen Alischer Usmanow. Severstal wiederum ist Kern des Firmenimperiums von Milliardär Alexej Mordaschow. Er war vor der Verhängung von EU-Sanktionen 2022 auch Grossaktionär des Reisekonzerns Tui (Hannover).