Italien will seine Abhängigkeit von russischem Gas reduzieren. Premier Draghi hat in Algerien nun ein Abkommen über Gaslieferungen unterschrieben.
mario draghi
Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Italien will nicht auf die «russische Erpressung in Bezug auf Gas» eingehen.
  • Mit dem Gas-Abkommen in Algerien soll die Abhängigkeit von Russland reduziert werden.

Der italienische Premierminister Mario Draghi und Aussenminister Luigi Di Maio sind am Montag nach Algerien gereist, um ein Abkommen über Gaslieferungen zu unterzeichnen. Damit will Italien seine Abhängigkeit von russischem Gas reduzieren.

Di Maio sagte, das Abkommen werde es Italien ermöglichen, auf eventuelle «russische Erpressungen in Bezug auf Gas» zu reagieren.

Besiegelt wurde eine zwischenstaatliche Vereinbarung über Energie und ein technisches Abkommen zwischen dem italienischen Stromgiganten Eni und Sonatrach, dem algerischen Energiekonzern. Aus dem nordafrikanischen Land stammen bereits 31 Prozent der italienischen Gasimporte.

Italien bezieht 45 Prozent seiner Gasimporte aus Russland

Draghi traf in Algier im Präsidentenpalast mit dem algerischen Präsidenten Abdelmadjid Tebboune zusammen und besprach mit ihm die Organisation eines Gipfeltreffens auf Regierungsebene. Es soll in den kommenden Monaten in Algier stattfinden, nachdem das letzte 2015 in Rom abgehalten wurde.

Am Sonntag hatte Draghi die Forderungen Russlands, die Gaslieferungen in Rubel zu bezahlen, als «inakzeptabel» bezeichnet. Italien bezieht 45 Prozent seiner Gasimporte aus Russland.

Zuletzt hat sich die Regierung in Rom bemüht, die Energiepartnerschaften mit anderen Ländern auszubauen, unter anderem mit Katar und Aserbaidschan. Die Regierung in Rom hat vergangene Woche ein Massnahmenpaket verabschiedet, um die negativen Auswirkungen der hohen Energie- und Treibstoffpreise auf die Wirtschaft zu reduzieren.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Mario DraghiRegierungEnergie