In Deutschland sind zwischen Januar und Ende August in diesem Jahr mindestens 245 Menschen ertrunken.
Flughafensee bei Berlin
Flughafensee bei Berlin - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mindestens 245 Menschen in Deutschland bis zu Sommerende ertrunken.

Das waren 82 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) am Donnerstag in Bad Nenndorf mitteilte. Der Rückgang sei vor allem auf den kühlen August zurückzuführen.

«Im Umkehrschluss haben wir in diesem Sommer wieder erlebt, wie die Zahl tödlicher Unfälle während einer Hitzeperiode in die Höhe schnellt», erklärte DLRG-Präsident Achim Haag. Im sehr warmen Juni mit vielen Sonnentagen seien 76 Menschen ertrunken und somit 30 mehr als im Juni 2020. Bei Sommerwetter bevölkerten Menschen nicht nur die bewachten Badestellen, «sondern eben auch die vielen unbewachten Seen, Flüsse und andere Gewässer.»

Dort hätten sich die meisten Unfälle ereignet, erklärte Haag weiter. 183 Menschen seien allein in Seen und Flüssen gestorben, das seien rund 75 Prozent aller Fälle. «Wir müssen die Sicherheit an den unbewachten Gewässern in Deutschland erhöhen», forderte Haag. Dafür sei Aufklärungsarbeit ebenso wichtig wie das Umsetzen konkreter Sicherheitsmassnahmen.

Zwar verzeichnete die DLRG in fast allen Altersgruppen weniger Badetote als 2020. Das galt aber nicht für die Sechs- bis 15-Jährigen: Von ihnen ertranken 24 und damit 14 mehr als zwischen Januar und August 2020. Haag vermutete, dass dies auch eine Folge der Corona-Massnahmen sein könnte. Über viele Monate habe keine Schwimmausbildung stattfinden können.

Vier von fünf Ertrunkenen waren Männer, wie die DLRG weiter mitteilte. Hauptgründe für das Ertrinken seien das Baden an unbewachten Abschnitten, Leichtsinn, Selbstüberschätzung und der Einfluss von Alkohol. Die DLRG wies darauf hin, dass die Todesopfer der Flutkatastrophe im Juli in Westdeutschland nicht Teil der aktuellen Zwischenbilanz seien.

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