DIHK: Deutsche Betriebe erwägen zunehmend Verlagerung ins Ausland

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Deutsche Wirtschaftsverbände beklagen schon lange im internationalen Vergleich hohe Energiepreise. Eine DIHK-Umfrage zeigt, welche Konsequenzen das haben kann.

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Immer mehr Betriebe erwägen nach einer DIHK-Umfrage eine Produktionsverlagerung ins Ausland (Archivfoto) - Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Hohe Energiepreise drohen zunehmend negative Folgen für den Industrie-Standort Deutschland zu haben. Der Abwanderungstrend vor allem bei Industrieunternehmen verfestige sich, teilte die Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) unter Berufung auf eine Umfrage unter Unternehmen mit.

Demnach erwägen aktuell vier von zehn Industriebetrieben, ihre Produktion am Standort Deutschland wegen der Energiesituation einzuschränken oder ins Ausland zu verlagern. Bei den grösseren Industrieunternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten denken inzwischen sogar mehr als die Hälfte darüber nach. An der Umfrage haben laut DIHK rund 3300 Unternehmen teilgenommen.

Unternehmen bemängeln Perspektive

Der Politik sei es bisher nicht gelungen, den Unternehmen eine Perspektive für eine zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung aufzuzeigen, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. «Während in den Jahren vor 2023 viele Unternehmen auch Chancen in der Energiewende für den eigenen Betrieb sahen, überwiegen zuletzt aus ihrer Sicht deutlich die Risiken.» Hohe Energiepreise würden zunehmend zu einem Produktions- und Investitionshemmnis.

Die zunehmenden Pläne zur Produktionseinschränkung und -verlagerung und die tatsächlichen Verlagerungen zeigten, dass die energiepolitischen Standortbedingungen für alle Unternehmen in Deutschland inzwischen ein klarer Wettbewerbsnachteil seien, so die DIHK. Dies gelte besonders für die Industrie, für Industriebetriebe mit hohen Stromkosten und für die grossen Unternehmen zum Beispiel im Maschinenbau und bei der Produktion von Industriegütern.

Forderung nach Staatshilfen

Die DIHK forderte, Steuern und Abgaben auf Strom zu senken. Umlagen sollten aus dem Bundeshaushalt finanziert werden. Die im Wachstumspaket vorgesehene dauerhafte Absenkung der Stromsteuer für das produzierende Gewerbe sollte auf alle Branchen ausgeweitet werden.

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Kommentare

User #5745 (nicht angemeldet)

Die grundlastfähigen AKW aus ideologischen Gründen abzuschalten. erweist sich immer mehr als Fehler. Dazu kommen noch die Subventionen für den Öko-Strom, die sich von 10- auf 20 mrd verdoppelt haben, dank der Priesgarantie. Zusätzlich noch Mikro-Stromausfälle die Maschinen der Industrie bis zum Totalschaden beschädigen. Die Kugel Eis, die die Energiewende jeden Bürger angeblich kosten soll, wird langsam unbezahlbar.

User #4654 (nicht angemeldet)

Deutschland ist seit der Pandemie grosser Meister im Preisanstieg. Alle Produkte wurden sehr verteuert und die Löhne haben vergleichsweise den Stand 2020 behalten. Die Energiepreise sind jenseits vom Jordan und dann ist der deutsche Standort keine Option mehr, weil auch die Löhne müssten bei der Teuerung um mindestens ein Drittel steigen. Das bedeutet für Unternehmen nichts mehr mit billig produzieren, weil das auch in Zukunft höhere Ausgaben bedeutet und die Preise der Produkte dann in keinem Verhältnis mehr stünden. Deutschland schafft sich selber ab.

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