Vor wenigen Tagen schlug in Polen eine Rakete ein und tötete zwei Zivilisten. Deutschland will nun Unterstützung bei der Absicherung des Luftraums anbieten.
Verteidigungsministerin Christiane Lambrecht will Polen unterstützen.
Verteidigungsministerin Christiane Lambrecht will Polen unterstützen. - Valeria Mongelli/ZUMA Press Wire/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland will Polen bei der Absicherung des Luftraums unterstützen.
  • Zu diesem Zweck sollen Eurofighter und Patriot-Abwehrsysteme zum Einsatz kommen.
  • Die Ankündigung folgt auf den Raketeneinschlag von letzter Woche in Przewodow.

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) will Polen nach dem Raketeneinschlag mit einem Patriot-Abwehrsystem helfen. «Wir haben Polen angeboten, bei der Absicherung des Luftraums zu unterstützen – mit unseren Eurofightern und mit Patriot-Luftverteidigungssystemen. Mit denen sind wir ja auch schon in der Slowakei – die Präsenz dort wollen wir bis Ende 2023 verlängern, eventuell sogar noch darüber hinaus», sagte die Ministerin der Düsseldorfer «Rheinischen Post» und dem Bonner «General-Anzeiger».

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In dem polnischen Dorf Przewodow, nur sechs Kilometer von der Grenze zur Ukraine, war am Dienstag eine Rakete eingeschlagen. Zwei Zivilisten starben. Derzeit geht der Westen davon aus, dass es eine ukrainische Flugabwehrrakete war, die zur Verteidigung gegen Angriffe des russischen Militärs eingesetzt wurde.

Unmittelbar nach der Explosion war in Medienberichten aber auch von einer russischen Rakete die Rede. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hält bislang an der Behauptung fest, dass es eine russische Rakete gewesen sei, schränkte aber ein, dass er nicht mit hundertprozentiger Sicherheit wisse, was passiert sei.

Polen Ukraine
Bilder von letzter Woche: Die polnische Polizei ist im Dorf Przewodów und leitet Autos um.
Die Google-Earth-Luftaufnahme zeigt die Region um den Ort Przewodow in Polen nahe der Grenze zur Ukraine (rechts). In dem polnischen Ort sind bei einer Explosion auf einem landwirtschaftlichen Betrieb zwei Menschen ums Leben gekommen.
Die Google-Earth-Luftaufnahme zeigt die Region um den Ort Przewodow in Polen nahe der Grenze zur Ukraine (rechts). In dem polnischen Ort sind bei einer Explosion auf einem landwirtschaftlichen Betrieb zwei Menschen ums Leben gekommen.
Polen
Die polnische Polizei patrouilliert die Gegend um Przewodów.
Przewodów
Ein Polizist bei einem Checkpoint nahe dem Ort des Raketeneinschlags.

Lambrecht sagte, als Konsequenz aus diesem Ereignis müsse man sich im Bündnis bei der Luftverteidigung noch besser aufstellen. Das gelte besonders mit Blick auf die Nato-Partner wie Polen, die Slowakei und die baltischen Staaten, die direkt an Russland und die Ukraine angrenzen.

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