Die Dürreschäden in acht von 16 Bundesländer belaufen sich auf fast drei Milliarden Franken.
Durch die Dürre beschädigte Maispflanzen stehen auf einem Feld in Reichenschwand (D).
Durch die Dürre beschädigte Maispflanzen stehen auf einem Feld in Reichenschwand (D). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Dürre verursachte für die deutsche Landwirtschaft Schäden von drei Milliarden Franken.
  • Kommende Woche will die deutsche Regierung über Hilfeleistungen für Bauern entscheiden.

Acht Bundesländer haben der Bundesregierung einem Bericht zufolge Schäden durch die anhaltende Dürre in Höhe von fast drei Milliarden Franken gemeldet. Die grösste Summe fällt mit 1,1 Milliarden Franken im norddeutschen Niedersachsen an, wie die «Neue Osnabrücker Zeitung» (NOZ) am Samstag berichtete. Der Betrag setze sich aus Schätzungen der Landwirtschaftskammern in Niedersachsen und aus feststehenden Schäden bei bereits abgeernteten Feldfrüchten zusammen.

So werde der Verlust allein bei Weizen in dem norddeutschen Flächenland mit 155 Millionen Franken beziffert, meldete das Blatt unter Berufung auf gut informierte Kreise. Bei Weiden, die Futtergrundlage für Nutztiere wie etwa Milchkühe, soll der Schaden demnach auf 216 Millionen Franken geschätzt worden sein.

«Etliche Betriebe sind in Existenznot»

Das norddeutsche Mecklenburg-Vorpommern hatte der Bundesregierung in den vergangenen Tagen 605 Millionen Franken gemeldet, das nördliche Schleswig-Holstein 480 Millionen, wie das Blatt weiter berichtete. Zudem hätten im ostdeutschen Sachsen 351 Millionen, im östlichen Brandenburg 296 Millionen, im süddeutschen Rheinland-Pfalz 205 Millionen, im ostdeutschen Thüringen 170 Millionen und das westliche Saarland 6,1 Millionen Franken an Schäden aufgrund der Trockenheit in diesem Sommer gemeldet.

Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied sagte der «NOZ»: «Das derzeitige Schadensbild von nur acht Bundesländern bestätigt unsere Befürchtungen.» Die Schäden seien enorm, etliche Betriebe seien in Existenznot. «Deshalb fordern wir Bundesländer und Bund auf, die Nothilfesituation zu erklären und ein Hilfsprogramm für die betroffenen Landwirte auf den Weg zu bringen», sagte Rukwied.

Für Hilfsmassnahmen bei Extremwetterereignissen sind eigentlich die Länder zuständig, bei Ereignissen von nationalem Ausmass kann aber auch der Bund einspringen. So geschah es 2003. Ob es sich in diesem Jahr erneut um eine Extremwettersituation von nationalem Ausmass handelt, prüft die Regierung derzeit. Am kommenden Mittwoch will Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner im Kabinett des Erntebericht vorstellen.

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