Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn ruft die G7-Staaten beim Treffen der G7-Gesundheitsminister zu einer höheren Quote bei der Impfstoffabgabe auf.
Jens Spahn
Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zusammenkunft der G7-Gesundheitsminister in Oxford hat begonnen.
  • Deutschlands Gesundheitsminister ruft die G7-Staaten zu einer höheren Impfstoffabgabe auf.
  • Besonders Grossbritannien und die USA haben bisher fast keinen Impfstoff exportiert.

Deutschlands Gesundheitsminister Jens Spahn hat auf dem Treffen der G7-Staaten zu einer Abgabe von Impfstoffen aufgerufen. Und dabei vor allem Grossbritannien sowie die USA in die Pflicht genommen.

Nicht nur EU soll exportieren

Er wolle «einmal mehr dafür werben, dass nicht nur die Europäische Union in die Welt exportiert». Das sagte Spahn am Donnerstag zum Auftakt der Zusammenkunft der G7-Gesundheitsminister im englischen Oxford. Grossbritannien, das die G7-Ratspräsidentschaft innehat, und die USA haben bisher fast keine Impfstoffe exportiert.

Das Treffen der Gesundheitsminister dauert noch bis zu diesem Freitag. Zur G7 gehören ausser Deutschland, Grossbritannien und den USA noch Japan, Kanada, Frankreich und Italien. Die Tagung dient auch der Vorbereitung des G7-Gipfels der Staats- und Regierungschefs vom 11. Juni im südwestenglischen Cornwall.

Matt Hancock
Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock. Foto: Alastair Grant/AP Pool/dpa - dpa-infocom GmbH

Die britische Regierung hat Oxford symbolisch als Ort des Gesundheitsministertreffens gewählt. Dies, da Forscher aus der Universitätsstadt gemeinsam mit dem Pharmakonzern Astrazeneca einen Corona-Impfstoff entwickelt haben. Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock bejubelte per Twitter, dass weltweit mehr als zwei Milliarden Dosen Corona-Impfstoff gespritzt worden seien.

Hancock betont stets, dass Grossbritannien einen grossen Beitrag im Kampf gegen die Pandemie weltweit leiste. Dies mit der Erforschung des Astrazeneca-Mittels sowie der Herstellung zum Selbstkostenpreis.

Reform der WHO wird beraten

Bei den Beratungen in Oxford stand auch die Reform der Welthandelsorganisation (WHO) auf dem Programm. Spahn betonte, Ziel sei schnelleres Handeln in der Krise. Niemand dürfe versuchen, Virusausbrüche zu vertuschen, sondern alle Mitglieder müssten die WHO so schnell wie möglich informieren. Dabei gehe es auch um die Finanzierung.

Auch Deutschland als einer der wichtigsten Geldgeber wolle bisher entscheiden, wohin die Mittel gehen. «Das hilft aber der internationalen Zusammenarbeit nicht. Wir müssen mehr Geld für die WHO sozusagen frei zur Verfügung stellen, damit sie einen Unterschied machen kann», sagte Spahn.

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