Der Bundesnachrichtendienst nutzt die Spionagesoftware «Pegasus» öfter als bisher angenommen. Das haben deutsche Medien aufgedeckt.
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Der Bundesnachrichtendienst nutzt die Spionagesoftware «Pegasus». - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die deutschen Sicherheitsbehörden benutzen die Spionagesoftware «Pegasus» zur Überwachung.
  • Auch der Bundesnachrichtendienst soll die Technologie anwenden.
  • Die Software ist umstritten, da sie sämtliche Daten eines Handys abrufen kann.

Deutsche Sicherheitsbehörden nutzen die umstrittene Spionagesoftware «Pegasus» offenbar umfangreicher als bisher bekannt. Neben dem Bundeskriminalamt (BKA) solle auch der Bundesnachrichtendienst (BND) die umstrittene Technologie einsetzen. Das berichteten NDR, WDR, «Süddeutsche Zeitung» und «Zeit» unter Berufung auf gemeinsame Recherchen am Freitag. Wo genau der Bundesnachrichtendienst die Pegasus-Technologie nutze, sei aber nicht bekannt.

Aus dem Bundestag war Anfang September bereits bestätigt worden, dass das Bundeskriminalamt (BKA) die Spähsoftware nutzt. Aus Parlamentskreisen hiess es damals, dass die umstrittene Software «in wenigen Fällen» durch das BKA auch eingesetzt worden sei.

Mit Pegasus können sämtliche Daten von damit angegriffenen Mobiltelefonen ausgelesen werden, auch wenn diese verschlüsselt sind. Ausserdem ist die Software in der Lage, unbemerkt Kamera und Mikrofon des Gerätes anzuschalten.

Das deutsche Recht erlaubt eine solche Überwachung jedoch nur in engen Grenzen. Den Medien zufolge wurde von deutschen Stellen deshalb Ende 2020 eine Pegasus-Version gekauft, die nicht alle Funktionen enthält.

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