Deutsche Bahn so pünktlich wie lange nicht
Wegen der Corona-Krise sind die Züge der Deutschen Bahn nicht ausgelastet. Dafür kommt es momentan zu keinen Verspätungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit der Corona-Krise sind die Züge der Deutschen Bahn sehr pünktlich.
- Die geringe Auslastung der Züge ist ein wichtiger Grund dafür.
- Die Fahrgastzahlen waren um bis zu 90 Prozent eingebrochen.
Die Corona-Krise bereitet der Deutschen Bahn viele Probleme. Doch die nach wie vor geringe Auslastung der Züge hat auch etwas Positives: So pünktlich wie derzeit kamen die Kunden lange nicht mehr ans Ziel. Denn in der Corona-Krise reisen noch immer deutlich weniger Menschen mit der Bahn als gewöhnlich.
83,5 Prozent der Fernzüge waren pünktlich
Im ersten Halbjahr dieses Jahres waren im Schnitt 83,5 Prozent der Fernzüge der Deutschen Bahn pünktlich. Dies hat der bundeseigene Konzern mitgeteilt.
«Zur deutlich gestiegenen Pünktlichkeit hat natürlich auch die geringe Anzahl der Züge während der Corona-Krise beigetragen», hiess es. Demnach erholt sich die Auslastung im Fernverkehr nur langsam und liegt derzeit im Schnitt bei rund 30 Prozent. Zwischenzeitlich waren die Fahrgastzahlen um bis zu 90 Prozent eingebrochen.
Deutliche Fortschritte beim Baustellenmanagement, eine schnellere Instandsetzung von Zügen sowie weniger Störungen an der Infrastruktur hätten zu der Verbesserung beigetragen. «Grössere Hallen, erweiterte Werkstätten sowie neue Behandlungs- und Abstellgleise sorgen dafür, dass die Züge schneller und besser instandgehalten und somit rascher zurück in den Betrieb geführt werden können.» Inzwischen seien zudem 49 Züge der neuen ICE-4-Reihe im Einsatz.
Zuletzt 2008 so pünktlich
So pünktlich wie in den ersten sechs Monaten dieses Jahres war die Bahn eigenen Angaben zufolge zuletzt im Jahr 2008. Noch im vergangenen Jahr lag die
im selben Zeitraum bei lediglich 77,2 Prozent. Als pünktlich gilt ein Zug, wenn er nicht mehr als sechs Minuten hinter dem Fahrplan am Ziel ankommt.
Die niedrige Auslastung hilft zwar dabei, den Fernverkehr zuverlässiger fahren zu lassen. Das Angebot in der Krise konnte nur maximal um ein Viertel reduziert werden. Deshalb hat der Konzern hohe Verluste eingefahren. Ein deftiges Sparprogramm und milliardenschwere Staatshilfen sind die Folge.
An den Investitionen in Infrastruktur und den Personalaufbau will der Konzern aber festhalten. «Rund 12,2 Milliarden Euro fliessen allein in diesem Jahr in Erhalt und Ausbau von Netz, Bahnhöfen und Energieanlagen», hiess es.
