Das italienische Trentino gilt als Bären-Region. Eines der Tiere hatte dort Anfang April einen Jogger getötet. Doch auch im bayerischen Alpenraum werden regelmässig Bären gesichtet. Wie verhält man sich bei einer Begegnung am besten?
Wer auf einen Bären trifft, sollte das Tier durch ruhiges Sprechen und langsame Armbewegungen auf sich aufmerksam machen.
Wer auf einen Bären trifft, sollte das Tier durch ruhiges Sprechen und langsame Armbewegungen auf sich aufmerksam machen. - Lino Mirgeler/dpa/Archiv
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer Begegnung mit einem Bären istFachleuten zufolge vor allem eines wichtig: Ruhe bewahren.

Bärenseien von Natur aus vorsichtig und wichen dem Menschen eher aus,heisst es beim Landesamt für Umwelt (LfU) und beim Bund Naturschutz(BN). Allerdings seien Bären auch neugierig, und das gegebenenfallsauch, wenn sie auf einen Menschen treffen.

Bären seien dort unterwegs, wo sie saisonal verfügbare Nahrungfinden. Die Tiere seien intelligent und könnten lernen, dass es inmenschlichen Siedlungen Nahrung gibt. Dann kämen sie auch gezieltdorthin, allerdings in erster Linie nachts.

Im Falle einer Begegnung mit einem Bären solle man ruhig bleiben,keine hektischen Bewegungen machen, nicht wegrennen und nicht mitÄsten oder Steinen werfen, um das Tier zu vertreiben zu versuchen, sodas LfU. «Behalten Sie den Bären im Auge und treten Sie langsam undkontrolliert den Rückzug an. Lassen Sie dem Bären in jedem Fall eineAusweichmöglichkeit.»

Laut BN könne ein Zusammentreffen mit einem Bären vor allem dannkritisch werden, wenn Jungtiere dabei sind oder wenn der Bärüberrascht wird – etwa wenn er gerade nach Beeren sucht – und meint,keine Fluchtmöglichkeit zu haben.

Sollte man einen Bären sehen, ist es den Angaben nach sinnvoll, ihndurch ruhiges Sprechen und langsame Armbewegungen auf sich aufmerksamzu machen, so die Experten. Wer in einem Bärengebiet wandere, solledem BN zufolge beispielsweise singen oder sich laut unterhalten, sodass der Bär schon vor der Begegnung den Menschen höre und sichzurückziehe. Nachts sollten Bärengebiete für Outdoor-Aktivitätengemieden und generell keine Essensreste zurückgelassen werden.

Richtet sich ein Bär auf, sei das nicht als Drohgebärde zu verstehen.Vielmehr sei ein Bär neugierig und versuche sich im Stehen einenbesseren Überblick zu verschaffen. Stehen bleiben und ruhig sprechen,empfiehlt das LfU für eine solche Situation.

Sollte ein Bär einen Menschen dennoch attackieren, solle sich dieserauf den Bauch legen oder auf den Boden kauern und die Hände in denNacken nehmen, so das LfU. In der Regel werde der Bär dann von demMenschen ablassen oder ihn lediglich beschnuppern. Der Mensch solledann abwarten, bis sich der Bär entfernt hat.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

UmweltNaturAuge