Die klinische Entwicklung des Impfstoffs von Curevac befindet sich in der finalen Phase. Das Unternehmen erwartet die Zulassung im zweiten Quartal 2021.
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Das Logo des Biotech-Unternehmen Curevac mit dem Slogan «the RNA people» an der Unternehmenszentrale in Tübingen. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Curevac will seinen Impfstoff gegen das Coronavirus bereits ab Juni einsetzen.
  • Das Vakzin soll auch gegen Virusvarianten schützen.
  • Das Unternehmen erwartet, dass die Zulassung im zweiten Quartal erfolgen wird.

Curevac ist weiter von einem baldigen Einsatz seines Corona-Impfstoffs überzeugt. Dieser zeigt auch gegen Virusvarianten eine gute Schutzwirkung. Finanziell zahlt sich das für die Firma bislang noch nicht aus.

Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac möchte seinen Corona-Impfstoff von Juni an einsetzen können. Sowohl die Beantragung der Zulassung als auch die Zulassung selbst erwarte das Unternehmen im zweiten Quartal dieses Jahres, sagte ein Sprecher von Curevac am Donnerstag in Tübingen.

Vakzin soll vor südafrikanischer Variante schützen

Die klinische Entwicklung befinde sich in der finalen Phase und die Daten für das rollierende Zulassungsverfahren durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) würden rechtzeitig erwartet, hiess es bei der Vorstellung der Geschäftszahlen 2020.

Curevac Coronavirus
Eine Dosis des deutschen Coronavirus-Impfstoffs Curevac. - Keystone

Der von Curevac entwickelte Corona-Impfstoff CnCov wird derzeit in einer fortgeschrittenen Phase mit bis zu 40'000 Teilnehmern geprüft. In einer zusätzlichen Studie habe dieser zudem einen vollständigen Schutz vor einer tödlichen Infektionen durch die zuerst in Südafrika aufgetauchte Virusvariante B.1.351 bewiesen, hiess es.

Forschung und Entwicklung verursachten hohe Kosten

Zugleich hat das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2020 erneut hohe Verluste verzeichnet. Vor Steuern lag das Minus bei 129,8 Millionen Euro nach 100,1 Millionen Euro 2019, wie Curevac mitteilte. Zum Ergebnis nach Steuern gab es zunächst keine Angaben.

Die Verluste seien vor allem durch die hohen Kosten für Forschung und Entwicklung des Corona-Impfstoffs begründet. Zum Teil seien diese durch Fördergelder etwa des Bundes ausgeglichen worden. Dieser ist durch die Förderbank KfW seit Sommer 2020 zu knapp einem Drittel indirekt auch Eigentümer der Firma. Mit der Beteiligung wollte Berlin das Unternehmen gegen eine mögliche Übernahme aus dem Ausland absichern.

Herstellung von 300 Millionen Dosen bis Ende Jahr

Der Umsatz von Curevac stieg 2020 von 17,4 Millionen Euro im Vorjahr auf 48,9 Millionen Euro. Den hohen Anstieg begründete das Unternehmen unter anderem mit der Zusammenarbeit mit dem Pharmaunternehmen Glaxosmithkline. Beide Firmen kooperieren insbesondere bei der Entwicklung und Vermarktung der nächsten Generation des Corona-Impfstoffs.

Curevac Coronavirus
Ein Mann pipettiert in einem Labor des biopharmazeutischen Unternehmens Curevac eine blaue Flüssigkeit. - dpa

Mit diesem möchte Curevac vor allem die sich entwickelnden Virusvarianten in den Blick nehmen. Zusammen mit dem Pharmakonzern Bayer arbeitet Curevac daran, die erste Generation des Impfstoffs möglichst schnell und breit verfügbar zu machen. Die Europäische Union habe sich inzwischen 225 Millionen Dosen und eine Option auf 180 Millionen weitere Dosen gesichert, teilte Curevac mit.

Das Unternehmen geht davon aus, bis Ende des Jahres 300 Millionen Dosen seines Impfstoffs CnCov herstellen zu können und im Jahr 2022 bis zu einer Milliarde Dosen. Curevacs Impfstoff basiert wie die Impfstoffe von Biontech und Moderna auf sogenannter «messenger RNA» (Boten-RNA).

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