Corona-Krise trifft Einkommen vieler Menschen

DPA
DPA

Deutschland,

Die Pandemie im Frühjahr hat viele Haushalte finanziell getroffen. Die Unterschiede nach dem Lockdown waren aber gross. Eine Gruppe kommt besonders gut weg.

Laut einer Umfrage der Bundesbank mussten 40 Prozent der Befragten wegen der Corona-Krise Einkommensverluste hinnehmen. Foto: Monika Skolimowska/zb/dpa
Laut einer Umfrage der Bundesbank mussten 40 Prozent der Befragten wegen der Corona-Krise Einkommensverluste hinnehmen. Foto: Monika Skolimowska/zb/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Krise hat laut einer Studie der Bundesbank das Portemonnaie vieler Menschen in Deutschland stark belastet.

Mehr als 40 Prozent erlitten Einkommenseinbussen oder sonstige Verluste wegen der Pandemie oder der Massnahmen zur ihrer Bekämpfung.

Beschäftigte waren demnach mit 46 Prozent wesentlich stärker betroffen von finanziellen Folgen als Nichterwerbspersonen (28 Prozent), zu den hauptsächlich Rentner und Pensionäre gehören, heisst es in einer . Daran nahmen rund 2000 Menschen nach dem ersten Lockdown im Mai teil.

Die Befragten rechneten in der Anfangsphase der Corona-Krise damit, dass ihr monatliches Nettoeinkommen in den kommenden zwölf Monaten im Schnitt um 64 Euro sinkt, so die Bundesbank. Die Unterschiede waren aber gross: 40 Prozent gingen davon aus, dass ihr Einkommen um mehr als 500 Euro pro Monat fällt, 8 Prozent erwarteten keine Veränderung. Gut die Hälfte (52 Prozent) rechneten mit einem Plus um etwa 290 Euro - vor allem Angestellte sowie Rentner und Pensionäre, die erwarten, dass sie ihren Job behalten bzw. Altersbezüge weiter fliessen.

Frauen und Geringverdiener trifft es besonders

«Die Menschen mit den niedrigsten Einkommen rechneten mit den grössten Einkommensverlusten», erklärten die Autoren. Vermutlich seien sie oft in unsicheren Jobs beschäftigt oder in solchen, die von der Krise besonders gebeutelt sind. Frauen seien zudem besonders betroffen.

Als gutes Zeichen für die Konjunktur werteten die Experten, dass die meisten Befragten planten, auf Sicht von einem Jahr ebenso viel Geld auszugeben wie in den zwölf Monaten davor. Zudem sei die Bereitschaft hoch, eine unerwartete Einmalzahlung zum Konsum zu verwenden: Auf die Frage, was sie mit einem geschenkten monatlichen Haushaltseinkommen tun würden, ging aus den Antworten hervor, dass es zur Hälfte in Konsum fliessen würde. Der Wert sei ähnlich hoch wie in Studien aus dem Jahr 2017. Damit habe sich diese «Ausgabeneigung» in der Corona-Krise kaum geändert, folgerte die Bundesbank in Frankfurt.

Schwindende Konsumlust - Verzicht auf Reisen

Sie gab sich zuversichtlich, dass die milliardenschweren Hilfen der Bundesregierung - darunter Hilfen für Selbstständige und Unternehmen sowie eine befristete Mehrwertsteuersenkung - etwas bewirken. «Mit Blick auf die Wirksamkeit des von der Bundesregierung erlassenen Konjunkturpakets ist dies ein ermutigendes Signal.»

Spurlos am Konsum ging die Pandemie aber nicht vorbei. Die Laune auf üppigere Käufe nach dem Lockdown schwand: Gemessen an Befragungen im Mai 2019 gaben nun weniger Menschen an, mehr Geld ausgeben zu wollen. Zugleich wollen diejenigen, die mehr sparen, das an vielen Stellen tun, so die Bundesbank. «Der Effekt ist bei Haushalten, die aufgrund der Coronakrise Verdienstausfälle hinnehmen mussten oder mit künftigen Einkommensverlusten rechnen, stärker ausgeprägt.»

Auf der Kürzungsliste standen in erster Linie Reisen und Urlaub sowie Freizeitaktivitäten, so die Bundesbank. Weniger streng sparen wollten die Menschen demnach an Bekleidung und Schuhen sowie an Mobilität.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

flugbegleiter
71 Interaktionen
Dreist
109 Interaktionen
Grossfahndung

MEHR IN NEWS

Der Schweizer Franken
Devisenmarkt
Nidau BE Kreisel Stau
1 Interaktionen
Stau-Frust
FlemXpress
2 Interaktionen
FlemXpress
Griechenland Frankreich
3 Interaktionen
In Europa

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Erneut Gewalt
Ahmedabad
zikaden
4 Interaktionen
Kartoffeln in Gefahr?
8 Interaktionen
Totes Schwein