China lockert Corona-Einreisebestimmungen für 36 europäische Staaten

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Deutschland,

China hat die Corona-Einreisebestimmungen für 36 europäische Staaten gelockert, darunter Deutschland, Frankreich und Grossbritannien.

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Viele Flughäfen blieben nahezu leer während der Corona-Pandemie. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Steigende Fallzahlen und neue Massnahmen in mehreren Regionen Europas.

Wer eine Aufenthaltsgenehmigung für die Volksrepublik besitzt, kann sich auch ohne Einladungsschreiben für ein China-Visum bewerben, wie die chinesische Botschaft in Berlin am Mittwoch mitteilte. In Teilen Belgiens und Spaniens stiegen die registrierten Infektionszahlen zuletzt wieder stärker; die Bundesregierung erliess eine Reisewarnung für Madrid. In Italien verhängten mehrere Regionen eine Quarantäne-Pflicht für Reiserückkehrer aus verschiedenen europäischen Ländern.

Nach Angaben der chinesischen Botschaft in Berlin gilt die Lockerung der Einreisebestimmungen bereits seit Montag. Ausländer bräuchten aber ein neu ausgestelltes Visum. Dokumente, die vor Ausbruch der Corona-Krise ausgestellt wurden, seien ungültig. Nach Beginn der Corona-Krise waren Tausende von Menschen im Ausland gestrandet, da Peking selbst Besitzern einer Aufenthaltsbefugnis sowie eines Arbeitsnachweises die Einreise ins Land nicht mehr gestattete.

Das Einreise-Visum werde für Reisende mit europäischen Reisepässen kostenlos sein, erklärte die Botschaft. «Die entsprechenden Personen müssen sich nach der Einreise an die Vorschriften der chinesischen Regierung zur Bekämpfung von Epidemien halten», hiess es in einer Erklärung. Demnach gilt weiterhin die Pflicht, einen Corona-Test zu machen und sich nach der Einreise 14 Tage in Quarantäne zu begeben.

Die Preise für Flugtickets nach China sind seit Ende März enorm gestiegen, da Peking viele internationale Flüge streichen liess.

In der Corona-Pandemie schaffte es China, durch strenge Abriegelung die Ausbreitung des Virus im eigenen Land weitgehend unter Kontrolle zu bringen. In den vergangenen Monaten gab es in einzelnen Gebieten jedoch neue Infektionsherde. Die Behörden liessen daraufhin Massentests vornehmen, um eine neue Infektionswelle zu verhindern.

Auch in mehreren Regionen Europas erliessen Behörden angesichts steigender Fallzahlen neue Corona-Beschränkungen. In Belgien gilt im Grossraum Brüssel nun eine Maskenpflicht im Freien. Die Vorschrift gelte im öffentlichen Raum für alle ab zwölf Jahren, teilte die Regionalregierung am Mittwoch mit. Für die beiden anderen belgischen Regionen, die Flämische und die Wallonische Region, gilt die Regelung nicht. Die Behörden begründeten den Schritt damit, dass die Schwelle von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen eines Tages überschritten wurde.

Auch im spanischen Aragon, einer der am schwersten von der Pandemie getroffenen Regionen Europas, stiegen die Infektionszahlen zuletzt wieder an - ausgehend von verarmten Arbeiterbezirken in Saragossa im Nordosten Spaniens. In den vergangenen sieben Tagen registrierten die Behörden dort mit 270 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern Spaniens höchste Neu-Infektionsraten. Um eine Überlastung der Krankenhäuser zu vermeiden, begannen Soldaten am Mittwoch, ein 400 Quadratmeter grosses Feld-Lazarett in einem Park der Stadt aufzubauen.

Angesichts der Entwicklung in Spanien warnt die Bundesregierung nun vor Reisen in die Hauptstadt Madrid und auch ins Baskenland. Beide Regionen sollten aufgrund hoher Infektionszahlen und örtlicher Absperrungen gemieden werden, erklärte das Auswärtige Amt am Dienstagabend.

In Italien haben mehrere Regionen neue Quarantäne-Regeln für Rückkehrer aus besonders betroffenen Gegenden in Europa erlassen, darunter Spanien und Griechenland. In den vergangenen zwei Tagen hätten die Behörden zahlreiche Rückkehrer aus Griechenland, Malta und Spanien positiv auf das Coronavirus getestet, sagte die Präsidentin der Region Puglia im Süden des Landes, Michele Emiliano.

Weltweit sind laut Behördenangaben mittlerweile mehr als 743.199 Menschen an dem neuartigen Coronavirus gestorben, wie aus einer Zählung von AFP hervorgeht. In 196 Ländern und Gebieten wurden mindestens 20,3 Millionen Fälle registriert. Am schwersten betroffen sind weiterhin die USA mit mehr als 164.000 Toten sowie Brasilien mit mindestens 103.000 Toten.

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