Nach Berichten über dubiose Spendengelder ist der Chef der Wohltätigkeitsorganisation von Prinz Charles zurückgetreten.
Prinz Charles trinkt ein Glas Whisky
Prinz Charles trinkt ein Glas Whisky - POOL/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Untersuchung zu Spende eines wegen Geldwäschevorwürfen verurteilten Russen.

Nach Medienberichten über einen angeblichen Dankesbrief des britischen Thronfolgers an den wegen Geldwäschevorwürfen verurteilten russischen Banker Dmitri Leus hatte die schottische Aufsichtsbehörde eine Untersuchung eingeleitet. Am Mittwoch erklärte der Vorsitzende der Prince's Foundation, Douglas Connell, er übernehme die Verantwortung für das mögliche «schwere Fehlverhalten».

«Ich bin schockiert und bestürzt über Zeitungsberichte, denenzufolge es innerhalb und ausserhalb der Prince's Foundation zu Ungereimtheiten verschiedener Art gekommen sein könnte», schrieb Connell in einer Erklärung. «Ich bin davon überzeugt, dass es die richtige Vorgehensweise für den Vorsitzenden ist, die Verantwortung zu übernehmen und von dem Posten zurückzutreten.»

Britische Zeitungen hatten berichtet, Leus habe der Stiftung mit Sitz in Schottland im vergangenen eine Spende von 500.000 Pfund (584.000 Euro) angeboten. Prinz Charles habe sich dafür bedankt und dem Russen angeboten, sich nach Ende der Corona-Pandemie zu treffen.

Laut der «Sunday Times» hatte die Ethikkommission der Stiftung eine erste Zahlung über 100.000 Pfund aber zurückgehen lassen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass Leus im Jahr 2004 in Russland in einem Geldwäscheprozess verurteilt woden war. Das Urteil wurde später allerdings wieder aufgehoben und Leus weist die gegen ihn erhobenen Vorwürfe als politisch motiviert zurück.

Vor zehn Tagen hatte bereits ein früherer enger Mitarbeiter von Prinz Charles nach Bestechungsvorwürfen seinen Posten als Geschäftsführer der Stiftung ruhen lassen. Michael Fawcett soll seinen Einfluss genutzt haben, um einem wohlhabenden Spender, dem saudiarabischen Geschäftsmann Mahfus Marei Mubarak bin Mahfus, eine königliche Ehrung zu verschaffung.

Mahfus ist auf der Internetseite der Stiftung als einer ihrer Unterstützer aufgeführt. Laut der «Sunday Times» wurde er im November 2016 von Prinz Charles mit dem Order of the British Empire ausgezeichnet.

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