Bundestag

Bundestag debattiert über Nord-Stream-Explosionen

DPA
DPA

Russland,

AfD und Linke stürzen sich auf eine vermeintliche Enthüllung zur Explosion der Nord-Stream-Pipeline. Doch auch eine aktuelle Stunde im Bundestag bringt keine neuen Erkenntnisse.

Das Gasleck in der Ostsee bei Bornholm Ende September.
Das Gasleck in der Ostsee bei Bornholm Ende September. - Danish Defence Command/dpa

Der Bundestag hat am Freitag über die möglichen Hintergründe der Nord-Stream-Explosionen debattiert.

Die AfD hatte eine Aktuelle Stunde verlangt, nachdem der US-Journalist Seymour Hersh in einem Blog-Eintrag ohne jeden Beleg und unter Berufung auf eine einzelne anonyme Quelle geschrieben hatte, US-Marinetaucher seien für die Explosionen der Gaspipelines in der Ostsee im vergangenen September verantwortlich. Auch die russische Führung hatte den Bericht aufgegriffen. Das Weisse Haus wies ihn als falsch und als Erfindung zurück.

In der Bundestagsdebatte forderten AfD und Linke von der Bundesregierung Aufklärung. «Das ewige Schweigen der Bundesregierung ist nämlich der Nährboden für Gerüchte und Verschwörungstheorien», sagte AfD-Co-Fraktionschef Tino Chrupalla. Die Linken-Abgeordnete Sevim Dagdelen äusserte ähnliche Kritik und bekam dafür Beifall von der AfD.

Die anderen Parteien verwiesen auf die Zuständigkeit der Bundesanwaltschaft, die momentan ermittelt. Diese Ermittlungen müsse man abwarten. So wünschenswert eine Aufklärung sei, «so klar ist aber auch, es gibt zum jetzigen Zeitpunkt keine klaren Erkenntnisse über den Schuldigen», sagte der FDP-Politiker Konstantin Kuhle. Deswegen verböte sich jede Spekulation auf der Grundlage unseriöser Quellen. «Sie radikalisieren sich immer weiter als Moskaus Agent hier bei uns in Deutschland», rief er der AfD zu.

Die Nord-Stream-Explosionen hatten Ende September 2022 in der Nähe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm vier Lecks in die beiden Pipelines Nord Stream 1 und 2 gerissen. Russland hatte Nord Stream 1 zu dem Zeitpunkt wegen angeblicher technischer Probleme abgeschaltet. Die nach Angaben aus dem Kreml trotz Beschädigung weiter einsatzfähige Leitung Nord Stream 2 hat bis heute keine Zulassung von deutschen Behörden erhalten.

Die Ermittlungen zu den Explosionen dauerten an, hatte Generalbundesanwalt Peter Frank kürzlich der «Welt am Sonntag» gesagt. Mithilfe zweier Forschungsschiffe seien Wasser- und Bodenproben sowie Reste der Pipelines entnommen worden, der Tatort sei auch umfassend dokumentiert worden. «Das alles werten wir derzeit kriminaltechnisch aus.»

Kommentare

Weiterlesen

Räbechilbi
Vater ist sauer
Election 2025 Mayor New York
310 Interaktionen
Trump-Niederlagen

MEHR IN NEWS

Kaum Nachfrage
bitcoin
Faktoren
Trump
81 Interaktionen
Zölle
Leiche Frankreich
3 Interaktionen
Grausamer Fund

MEHR BUNDESTAG

Robert Habeck und Markus Söde
25 Interaktionen
Deutschland
Robert Habeck
71 Interaktionen
Per 1. September
katja krasavice bundestag
61 Interaktionen
Vor Bundestag
Frauke Brosius-Gersdorf
35 Interaktionen
Bundestag

MEHR AUS RUSSLAND

Justus Frantz
8 Interaktionen
Auszeichnung
Wladimir Putin
4 Interaktionen
Anordnung
Pokrowsk
4 Interaktionen
Kämpfe
Ölraffinerie
3 Interaktionen
Industrieanlage