In Bulgarien wurden in einem Lastwagen mehrere tote Migranten aufgefunden. Die Menschen waren von der Türkei illegal nach Bulgarien geschleust worden.
Blick auf das Auspuffrohr eines Diesel-LKW.
Lastwagen (Symbolbild) - Keystone

In Bulgarien sind 18 tote Migranten in einem Lastwagen entdeckt worden. Sie seien unter einer Ladung Holz im Laderaum des Lkw versteckt gewesen und vermutlich erstickt, berichteten örtliche Medien nach dem grausigen Fund am Freitag nahe dem westbulgarischen Dorf Lokorsko.

Die Menschen waren nach Polizeiangaben von der Türkei illegal über die EU-Aussengrenze nach Bulgarien geschleust worden und hatten zwischenzeitlich zwei Tage in einem Wald ausgeharrt. Sie stammten nach Behördenangaben aus Afghanistan.

Laut Gesundheitsminister Assen Medschidiew mussten die Migranten offensichtlich lange ohne Wasser und Nahrung ausharren. Elf von ihnen seien verletzt aus dem Lastwagen geholt und zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht worden. Insgesamt seien 52 Menschen in dem 20 Kilometer von der Hauptstadt Sofia entfernt abgestellten Lkw versteckt gewesen, hiess es. Unter den Toten sei auch ein Kind.

Vier Verdächtige festgenommen

Die Polizei leitete eine Fahndung nach den Fahrern des Lkw mit bulgarischem Kennzeichen ein, die nach Angaben der Migranten geflüchtet waren. Vier Verdächtige wurden laut Ermittlern festgenommen. Unklar blieb zunächst, wie lange die Menschen in dem Laster unterwegs gewesen waren. Es habe keinen Verkehrsunfall gegeben, bei der Polizei sei bloss ein Hinweis auf einen verlassenen Lastwagen eingegangen, teilte das Innenministerium mit.

Bulgarien hat an der EU-Aussengrenze zur Türkei 2017 einen Stacheldrahtzaun errichtet. Migranten überqueren diese Grenze häufig illegal, um nicht an einem Grenzpunkt in Bulgarien registriert zu werden, und reisen dann in der Regel weiter nach Mittel- und Westeuropa. Aufgrund der Vorbehalte mehrerer Mitgliedstaaten ist Bulgarien bislang nicht in den Schengen-Raum ohne Grenzkontrollen aufgenommen worden.

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