Brustkrebsrisiko kann durch Hormontherapien erhöht werden
Das Brustkrebsrisiko kann durch eine Hormontherapie in den Wechseljahren erhöht werden. Dies fanden Forscher durch eine Studie heraus.

Das Wichtigste in Kürze
- Zur Linderung von Wechseljahrsbeschwerden greifen viele Frauen auf Hormontherapien zurück.
- Eine Studie zeigt nun, dass diese das Brustkrebsrisiko erhöhen.
Etwa ab dem 45. Lebensjahr beginnen die Wechseljahre bei den meisten Frauen. Stellen die Eierstöcke ihre Funktion ein, fällt auch der Östrogenspiegel im Körper ab. Nahezu gänzlich verschwindet sogar das Progesteron.
Diese Umstellung kann bei einigen Frauen mit Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen einhergehen.
Eine Hormontherapie kann dann Linderung verschaffen. Die Autoren der Studie schreiben: Etwa 12 Millionen Frauen in Nordamerika und Europa nehmen derzeit Hormonpräparate ein, die Östrogen und teilweise zusätzlich Gestagen enthalten. Eine Therapie könne mehrere Jahre dauern. Die Studie zeigt nun, dass das Brustkrebsrisiko dabei bisher womöglich unterschätzt wurde.
Brustkrebsrisiko bei Hormoneinnahme erhöht
Ein Forscherteam wertete Daten von knapp 500'000 Frauen aus, bei denen die Menopause eingesetzt hatte. Einige der Frauen hatten über verschiedene Zeiträume hinweg eine Hormontherapie gemacht, andere hatten nie Hormone genommen.
Mehr als 100'000 dieser Frauen waren an Brustkrebs erkrankt. Die Analyse zeigte: Nahezu jede Hormonbehandlungsform das Brustkrebsrisiko erhöhte. Unterschiede gab es jedoch im Ausmass.
Die Forscher berichten: Das Erkrankungsrisiko ist abhängig von der Behandlungsdauer. «Eine Behandlungsdauer von zehn Jahren mit Hormonen verdoppelt das erhöhte Brustkrebsrisiko im Vergleich zu einer fünfjährigen Behandlung.» Das sagte Mitautorin Gillian Reeves von der University of Oxford in einer Pressemitteilung der Fachzeitschrift.
«Aber es scheint sehr wenig risikoreich zu sein, die Hormontherapie weniger als ein Jahr lang durchzuführen. Das gleiche gilt für die lokale, vaginale Östrogenanwendung von Salben oder Zäpfchen, die nicht in den Blutkreislauf gelangen sollen.»