Die Empörung über internationale Steuerflucht ist gross. Nun soll die EU ihre «schwarze Liste» der Steueroasen so schnell wie möglich fertigstellen.
Die EU will die Steueroasen an den Pranger stellen.
Die EU will die Steueroasen an den Pranger stellen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach den Enthüllungen in den «Paradise Papers» will die EU-Kommission eine «Schwarze Liste» der Steueroasen fertigstellen.
  • Frankreichs Finanzminister erklärte, eine solche Liste sei lediglich ein erster Schritt, viel wichtiger wären Sanktionen.
  • Die «Süddeutsche Zeitung» rückte angebliche Steuertricks von Apple, Nike und Lewis Hamilton ins Licht.

Nach den Enthüllungen in den «Paradise Papers» will die EU-Kommission beim Kampf gegen Steuerflucht Gas geben. «Es ist absolut nötig, dass wir unser Programm gegen Steuervermeidung und aggressive Steuerplanung beschleunigen», sagte EU-Finanzkommissar Pierre Moscovici. So müsste die EU ihre «Schwarze Liste» der Steueroasen so schnell wie möglich fertig stellen. An dieser Liste arbeiten die EU-Staaten seit geraumer Zeit. Nach bisherigem Plan sollte sie Ende 2017 fertig gestellt werden. Der Effekt davon soll sein, dass sich bisherige Steueroasen durch das öffentliche Anprangern zu Gesetzesänderungen durchringen.

Frankreich fordert Sanktionen
Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire erklärte, eine solche Liste sei lediglich ein erster Schritt: «Wir brauchen Sanktionen». Diese müssten dann konsequent angewendet werden. Die «Süddeutsche Zeitung», welche die «Paradise Papers» mit einem internationalen Recherchenetzwerk ausgewertet hatte, rückte angebliche «Steuertricks von Apple, Nike und Lewis Hamilton» ins Licht.

Alles legal
Der Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton soll etliche Briefkastenfirmen besitzen, will die «Süddeutsche Zeitung» herausgefunden haben. Die Berater Hamiltons verteidigten den viermaligen Formel-1-Weltmeister gegen die Steuer-Vorwürfe. Als globaler Sportler, der in einer Reihe von Ländern Steuern zahle, verlasse sich Hamilton auf ein Team professioneller Berater, die sich um seine Angelegenheiten kümmerten, erklärte ein Vertreter des 32 Jahre alten Briten: «Diese Berater haben versichert, dass alles legal und die Sache nun in den Händen seiner Anwälte ist.»

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