In Frankreich stehen die Autos in Flammen. Randalierer haben an Silvester Hunderte Autos angezündet. Im Vergleich zu früher sei die Gewalt aber gesunken.
Roggwil
In Roggwil BE kam es heute Morgen zu einem Autobrand. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hunderte Autos wurden in Frankreich von Randalierern an Silvester angezündet.
  • Trotzdem sei die Gewalt rund um Neujahr zurückgegangen.

Randalierer haben in der Silvesternacht in Frankreich Hunderte Autos in Brand gesetzt. Im Vergleich zu früheren Jahren sei die Gewalt rund um den Jahreswechsel aber zurückgegangen. Dies auch gegenüber Sicherheitskräften, erklärte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin am Samstag.

874 Autos seien ausgebrannt, hiess es - knapp 450 weniger als noch zum Jahreswechsel 2019/2020. 441 Personen wurden vorläufig festgenommen. In Strassburg, wo es an Silvester vor zwei Jahren zu besonders heftigen Ausschreitungen gekommen war, brannten ebenfalls erneut Autos. Mindestens zwei Polizisten wurden leicht verletzt, als Angreifer mit Feuerwerkskörpern auf sie schossen.

Gehört zu Silvester dazu

Laut einer Untersuchung des französischen Meinungsforschungsinstituts IFOP gehören brennende Fahrzeuge in Frankreich seit Beginn der 1990er Jahre zu Silvester dazu. Vor allem in ärmeren Stadtvierteln zündeten Menschen demnach Autos an, aus ganz unterschiedlichen Gründen. Mal gehe es um persönliche Abrechnungen, mal darum, Unmut mit der politischen Führung auszudrücken, mal um Versicherungsbetrug.

So habe es etwa zum Jahreswechsel 2007/2008 nach der Amtsübernahme von Präsident Nicolas Sarkozy besonders viele Fahrzeugbrände gegeben. Sarkozy hatte 2005 gesagt, er wolle die ärmeren Viertel «mit dem Kärcher» reinigen. Auf dem Höhepunkt während der Amtszeit von Präsident Emmanuel Macron sei die Zahl der ausgebrannten Autos aussergewöhnlich hoch gewesen.

Alkoholverbot wegen Omikron

Laut Innenministerium wachten an diesem Jahreswechsel mehr als 95'000 Polizisten und Gendarmen über die Einhaltung der Corona-Regeln. Diese waren wegen der rapide steigenden Infektionszahlen und der Ausbreitung der Omikron-Variante des Virus verhängt worden. So galt in Paris und in weiten Teilen des Landes ein Alkoholverbot auf den Strassen.

Der Verkauf von Feuerwerkskörpern war fast landesweit vor Silvester verboten. In der Hauptstadt und vielen Départements mussten Bars und Restaurants am 1. Januar um 2 Uhr schliessen. In vielen Städten Frankreichs, darunter Paris, müssen die Menschen zudem draussen wieder durchgehend Maske tragen.

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