Brand in Hamburger Spital: Patient (72) wird Haftrichter vorgeführt
Nach dem tödlichen Feuer im Hamburger Marienspital wurde ein 72-jähriger Patient festgenommen. Er soll heute Montag dem Haftrichter vorgeführt werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein verheerender Brand in einem Hamburger Spital fordert Tote und zahlreiche Verletzte.
- Teil des Spitals musste wegen des Feuers in einem der Klinikgebäude evakuiert werden.
- Nun wurde ein 72-jähriger Patient festgenommen.
Nach dem tödlichen Feuer im Marienspitals in Hamburg soll heute ein 72 Jahre alter Patient wegen des Verdachts der Brandstiftung einem Haftrichter vorgeführt werden. Der Mann ist am Sonntag im Spital festgenommen worden.
Die Ermittlungen gehen derweil weiter. Unter anderem wird untersucht, ob sich der Beschuldigte bei der mutmasslichen Tatbegehung in einem psychischen Ausnahmezustand befunden hat, wie die Polizei mitgeteilt hatte.
Drei Patienten kamen ums Leben, 34 Menschen wurden verletzt
Bei einem nächtlichen Brand im Marienspital im Hamburger Stadtteil Hohenfelde kamen drei Patienten im Alter von 84, 85 und 87 Jahren ums Leben. 34 Menschen wurden verletzt. Einer davon schwebte in Lebensgefahr.
Teile des Spitals musste wegen des Feuers in einem der Klinikgebäude evakuiert werden. Die verletzten Patientinnen und Patienten wurden teilweise in der Notaufnahme der Klinik versorgt oder in umliegende Spitäler gebracht.
Das Feuer war im Erdgeschoss der Klinik in einem Zimmer auf der geriatrischen Station ausgebrochen, die auf die Versorgung älterer Patientinnen und Patienten spezialisiert ist.
Danach schlugen die Flammen auf den ersten Stock über. Einem dpa-Reporter vor Ort zufolge brannte ein Zimmer der Klinik augenscheinlich komplett aus. Das komplette Ausmass des Sachschadens war zunächst unklar.

Der vom Brand im Erdgeschoss verursachte Rauch sei in alle vier Etagen des betroffenen Gebäudes gezogen, sagte der Feuerwehrsprecher. Auch die angrenzenden Gebäude wurden kontrolliert und dort untergebrachte Patientinnen und Patienten untersucht.
Menschen über Fenster gerettet
Die Feuerwehr war mit einem Grossaufgebot von etwa 160 Einsatzkräften vor Ort. Die Rettung der Betroffenen erfolgte über Drehleitern, tragbare Leitern und über die Flure mit sogenannten Fluchthauben.
«An den Fenstern waren mehrere Personen, also Patientinnen und Patienten, die da um Hilfe gerufen haben», sagte der Feuerwehrsprecher. Das Feuer sei nach etwa 20 Minuten gelöscht gewesen.

Das Marienspital ist eigenen Angaben zufolge eines der grössten konfessionellen Spitäler Norddeutschlands. Es hat demnach rund 600 Betten und behandelt jedes Jahr etwa 93'000 Patientinnen und Patienten.