Böllerkonzert empört Umweltschützer in Madrid: «Ökologisches Massaker»

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Spanien,

Trotz Protesten fand in Madrid ein riesiges Böllerkonzert statt, das von Umweltschützern als «ökologisches Massaker» bezeichnet wird.

Zuschauer beobachten den bunten Rauch während der ersten Madrider Mascleta auf der Puente del Rey. Bei der Veranstaltung, die von der Pirotecnia Valenciana durchgeführt wird, werden 300 Kilo Schiesspulver für insgesamt sieben Minuten mit 3.000 Detonationen gezündet. Die Regierungsdelegation hat die Mascleta schliesslich genehmigt, obwohl Umweltschutz- und Umweltorganisationen vor Gericht geklagt haben. Foto: Carlos Luján/EUROPA PRESS/dpa
Zuschauer beobachten den bunten Rauch während der ersten Madrider Mascleta auf der Puente del Rey. (Archivbild) Foto: Carlos Luján/EUROPA PRESS/dpa - sda - Keystone/EUROPA PRESS/Carlos Luján

Trotz der Proteste von Umweltschützern und anderen Gruppen hat Madrid in einem Renaturierungsgebiet am Manzanares-Fluss ein riesiges und ohrenbetäubendes Böllerkonzert veranstaltet. Rund sieben Minuten dauerte am Sonntag das Knallfeuerwerk «Mascletà» an der Puente del Rey (Königsbrücke) nahe dem Königlichen Palast im Westen der spanischen Hauptstadt. Vor Tausenden von begeisterten Zuschauern wurden nach amtlichen Angaben mehr als 300 Kilogramm Feuerwerkskörper verschossen.

Umweltschützer verschiedener Organisationen kritisierten die Veranstaltung als «ökologisches Massaker». Mehr als 134 Tierarten würden dadurch gefährdet, hiess es. «Es ist absurd, Hunderte Kilo Schiesspulver in einem Schutzgebiet zu zünden», klagte der Koordinator der Tierschutzorganisation Anima Naturalis Jaime Posada.

Im Vorfeld hatten Ärzte und Politiker auch Bedenken hinsichtlich der Gesundheit und Sicherheit von Haustieren und bestimmten Personengruppen geäussert, wie etwa von älteren Menschen, autistischen Kindern und Patienten eines nahegelegenen Krankenhauses.

Proteste gegen das Böllerkonzert

Es gab am Samstag und auch am Sonntag Protestkundgebungen, an denen Hunderte teilnahmen. Der konservative Bürgermeister von Madrid, José Luis Martínez-Almeida, hatte die Kritiker der linken Opposition als «Hinterwäldler» bezeichnet. Eine Richterin hatte am Freitag eine Klage gegen die 46'000 Euro teure Veranstaltung zurückgewiesen.

Kritisiert wurde die «Mascletà» in Madrid auch deshalb, weil diese Knallfeuerwerke, bei denen Rhythmus und Lautstärke allmählich gesteigert werden, überhaupt nicht zum Brauchtum der Hauptstadt gehören, sondern in den Gemeinden der ostspanischen Region Valencia während des Frühlingsfestes «Fallas» veranstaltet werden.

Die erste «Mascletà» der Geschichte Madrids ist das Ergebnis eines Abkommens zwischen der Hauptstadt und der Stadt Valencia zur gegenseitigen Unterstützung bei der Förderung des Tourismus.

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