Der ehemalige Ministerpräsident Italiens, Silvio Berlusconi, hat sich erstmals kritisch über Wladimir Putin geäussert. Er sei enttäuscht, so der Italiener.
Berlusconi
Silvio Berlusconi über Wladimir Putin: «Ich habe ihn vor 20 Jahren kennengelernt und er erschien mir immer als Mann mit gesundem Menschenverstand». - Roberto Monaldo/LaPresseZUMA/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Silvio Berlusconi ist mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin befreundet.
  • Bislang hat er sich mit Kritik zurückgehalten. Nun spricht er von «Kriegsverbrechen».
  • Berlusconi sei «zutiefst enttäuscht und traurig» über Putins Verhalten.

Bislang hat er zur Invasion Russlands in die Ukraine geschwiegen. Nun nimmt Italiens Ex-Premierminister kein Blatt vor dem Mund. Silvio Berlusconi spricht von «Kriegsverbrechen» und dies könne Moskau nicht abstreiten.

Der ehemalige italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat erstmals seit Kriegsbeginn seinen Freund Wladimir Putin direkt für den russischen Angriff auf die Ukraine kritisiert.

«Ich will nicht verheimlichen, dass ich zutiefst enttäuscht und traurig bin über das Verhalten von Wladimir Putin, der vor der ganzen Welt eine sehr ernste Verantwortung übernommen hat», sagte der 85-Jährige in Rom. Bislang hatte Berlusconi es vermieden, den Namen des Kremlchefs in den Mund zu nehmen und Kritik zu üben.

Berlusconi hielt Putin für «Mann des Friedens»

«Ich habe ihn vor 20 Jahren kennengelernt und er erschien mir immer als Mann mit gesundem Menschenverstand, ein Mann der Demokratie und des Friedens», führte der Italiener bei einer Rede vor Abgeordneten seiner Partei Forza Italia aus.

Putin
Der russische Präsident Wladimir Putin. - Keystone

Er habe Anfang des Jahrtausends, als er Regierungschef war, noch gehofft, dass sich die Russen Europa zuwenden. Die Aggression in der Ukraine aber treibe das Land nun geradewegs «in die Hände Chinas. Schade, das ist wirklich schade.»

Berlusconi sagte nach mehr als einem Monat des bewaffneten Konflikts in der Ukraine: «Es wurden Kriegsverbrechen verübt und Russland kann seine Verantwortung dafür nicht abstreiten.»

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