Die Festivalleitung der Berlinale hat sich hinter die Autorin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga gestellt. Die 63-Jährige steht derzeit in ihrem Heimatland Simbabwe vor Gericht.
Tsitsi Dangarembga
Tsitsi Dangarembga - AFP/Archiv

«Als eine Institution, die sich weltweit für die Meinungsfreiheit und für die Freiheit von Kunst stark macht, fordern wir die Regierung Simbabwes dazu auf, Tsitsi Dangarembga und Julie Barnes freizusprechen beziehungsweise das Verfahren einzustellen», teilte die Leitung der Filmfestspiele in Berlin am Donnerstag mit.

Dangarembga und Barnes hätten sich immer wieder auf mutige und künstlerisch überzeugende Weise für die Freiheit eingesetzt. «Das Recht auf Meinungsfreiheit ist in der Verfassung des Landes verankert - würde es diesen Frauen verwehrt, wäre dies gegen die Verfassung», erklärten Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian in einer Mitteilung.

Dangarembga war im Herbst mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt worden, Anfang des Jahres gehörte sie der Berlinale-Jury an.

In Simbabwe wurde ihr öffentlicher Aufruf zu Gewalt, Friedensbruch und Bigotterie vorgeworfen, nachdem sie im Juli 2020 an regierungskritischen Protesten teilnahm. Dangarembga muss sich vor einem Gericht in der Hauptstadt Harare rechtfertigen, das direkt dem Präsidenten Emmerson Mnangagwa untersteht. Am Montag (27. Juni) soll ein Richter entscheiden, ob das Verfahren eingestellt wird. Falls nicht, drohen Dangarembga mehrere Jahre Haft.

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