Behörde verhängt wegen Werbeanrufen Geldbusse gegen Sky
Telefonwerbung kann nervig sein – und ist teilweise verboten. Aus diesem Grund bittet die Bundesnetzagentur den Pay-TV-Anbieter Sky kräftig zur Kasse.

Das Wichtigste in Kürze
- Der TV-Anbieter Sky wird von der Bundesnetzagentur zu einer saftigen Strafe verdonnert.
- Grund dafür ist die unerlaubte Telefonwerbung.
Es klingelt: Eine unbekannte Nummer ist zu sehen, eine freundliche Stimme ist dran – und zu hören ist ein angeblich grossartiges Angebot für eine Dienstleistung.
Wegen unerlaubter Telefonwerbung bittet die Bundesnetzagentur den Pay-TV-Anbieter Sky kräftig zur Kasse. Nachdem die Bundesnetzagentur rund 1000 Anzeigen von empörten Bürgern nachgegangen war, verhängte die Behörde nun ein Bussgeld von 250'000 Euro.
Verbot wiederholt missachtet
«Sky hat das Verbot unerlaubter Telefonwerbung wiederholt missachtet und Verbraucher teilweise in erheblicher Weise belästigt», erklärte der Chef der Regulierungsbehörde, Jochen Homann, in Bonn. «Gegen solche Wiederholungstäter verhängen wir hohe Bussgelder.»

Sky bestätigte den Eingang des Bussgeldbescheids. «Wir werden die Aussagen nun detailliert prüfen und danach über entsprechende Rechtsmittel entscheiden», teilte eine Sprecherin mit. Darüber hinaus wolle man sich «zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter zu einem laufenden Verfahren äussern».
Telefonwerbung nur bei Einwilligung erlaubt
Telefonwerbung ist in Deutschland nur erlaubt, wenn der Angerufene vorher eingewilligt hat – zum Beispiel, wenn er vorher im Internet gesurft und sich nach bestimmten Produkten erkundigt hat. Um Neukunden zu gewinnen, setzte Sky den Angaben der Netzagentur zufolge auf externe Call-Center.
Diese riefen Bürger an, die vorher angeblich bei Internet-Gewinnspielen teilgenommen hatten und dabei in die Telefonwerbung eingewilligt hatten – das zumindest behauptete der Dienstleister.

Doch bei der Prüfung der Anzeigen stellte die Bundesnetzagentur fest, dass die betroffenen Verbraucher die Webseiten gar nicht besucht hatten und meistens noch nicht mal kannten. Es sei für die Verbraucher «völlig abwegig» gewesen, dass sie bei solchen Gewinnspielen teilgenommen und ein Werbe-Okay gegeben haben sollen.
Nach Auffassung der Netzagentur hat Sky «nicht mit der gebotenen Sorgfalt geprüft, ob die von ihr beauftragten Unternehmen auch tatsächlich Werbeeinwilligungen eingeholt hatten».