Banksy: Neues Graffiti in London entfernt – Ermittlungen laufen
Ein neues Banksy-Graffiti am Londoner High Court wurde in Rekordzeit wieder entfernt. Polizei und Behörden leiteten Ermittlungen wegen Sachbeschädigung ein.
Am 8. September tauchte ein bisher unbekanntes Banksy-Graffito am Royal Courts of Justice in London auf. Das Wandbild zeigte einen Richter, der mit einem Hammer auf einen am Boden liegenden Protestierenden einschlug, berichtet die «BBC».
Das Kunstwerk wurde sofort als Banksy-Graffiti erkannt, da der Künstler das Werk auf Instagram bestätigte. Binnen Stunden wurde die Wand von Sicherheitsleuten mit Plastikfolien und Metallbarrieren abgedeckt.
Die Behörden erklärten, sie müssten das historische Gebäude schützen. Laut «Sky News» wurde die Entfernung rasch begonnen, und das Werk ist nun nicht mehr öffentlich zu sehen.
Polizeiliche Ermittlungen und gesellschaftliche Diskussion
Die Polizei leitete Ermittlungen wegen mutmasslicher Sachbeschädigung ein. Das Kunstwerk bezog sich laut Experten auf die jüngsten Proteste rund um Palästina, so «Reuters».
Bei den Protesten der in Grossbritannien als Terrororganisation eingestufte Gruppe «Palestine Action» wurden mehrere hundert Menschen festgenommen.
Die Aktivisten sehen das Motiv als politische Kritik am Umgang der britischen Justiz mit Demonstrationen. Der Standort am High Court gilt als provokativ gewählt, wie «ArtNet News» analysiert.
Laut einer Vertreterin von HM Courts and Tribunals müsse die Bausubstanz geschützt werden. Der Fall löste eine Debatte um Strassenkunst und staatliche Kontrolle aus.
Banksy: Neue Botschaft und Reaktionen aus der Szene
Banksy ist bekannt dafür, mit seinen Wandbildern Stellung zu aktuellen politischen Themen zu nehmen. Das neue Werk wurde auf Social Media und in Kunstkreisen als Anklage gegen Gewalt und Machtmissbrauch bezeichnet, meldet «Designboom».
In London versammelten sich kurzzeitig hunderte Schaulustige, um das Graffiti zu fotografieren. Aktivistinnen und Kunstfreunde zeigen sich enttäuscht, dass das Werk so rasch verschwand.
Die Polizei hält die Ermittlungen offen. Das schnelle Verschwinden des Wandbilds dürfte die Symbolik des Werks nur weiter verstärken.
